Ōsaka – Hauptstadt des Essens
Wenn du Interesse an Shopping, Vergnügen und der japanischen Küche hast, ist Ōsaka genau das Richtige für dich. Egal ob Street Food in Dōtonbori oder japanische Bars in Shinsekai – für Foodies gibt es in der Hauptstadt des Essens unzähliges zu entdecken. Vergnügen wird ebenso großgeschrieben, wodurch dir Attraktionen wie der Vergnügungspark USJ oder das Aquarium Kaiyūkan zur Verfügung stehen. Zusätzlich besitzen viele bekannte Marken eigene Niederlassungen in der drittgrößten Stadt Japans, wodurch auch ausgiebigen Shoppingtouren nichts im Wege steht.
Klingt gut? Dann auf nach Ōsaka! Du erreichst die Stadt sowohl per Shinkansen als auch per Flugzeug über den Kansai Flughafen. Was du vor Ort genau tun kannst, erzähle ich dir im Rest des Artikels.
Ōsakas Stadtteile erkunden
Der Stadtbereich Ōsakas ist gut durch Züge und U-Bahnen abgedeckt, wodurch das Reisen sehr komfortabel ist. Falls du eine Suica oder Passmo aus Tōkyō besitzt, kannst du diese auch in Ōsaka nutzen. Innerhalb Ōsakas gibt es insbesondere viele spannende Shopping- und Vergnügungszentren. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Gegenden stark voneinander und haben verschiedene Schwerpunkte.
Essen und Shopping am Kanal in Dōtonbori
Mit seiner Vielzahl an Restaurants und Läden sowie der charakteristischen Kanallage ist der Dōtonbori Bereich eine der bestbesuchtesten Gegenden Ōsakas. Gerade nachts sorgt die bunte Beleuchtung der Geschäfte am Dōtonbori Kanal für eine hübsche Szenerie. Eine gute Aussicht kann man beispielsweise aus dem am Don Quijote angebrachten Riesenrad erhalten. Alternativ werden Bootsfahrten auf dem Kanal angeboten. Das eigentliche Highlight des Bereichs sind jedoch die unzähligen Restaurants und Essensstände. Diese findet man sowohl am Kanal als auch in den überdachten Shoppingbereichen. Gerade die für Ōsaka typischen Takoyaki werden in verschiedenen Ausführungen angeboten und können zum Mitnehmen an Ständen gekauft werden. Aufgrund der Bekanntheit Dōtonboris ist es besonders abends stark besucht. So kann es nötig sein an Restaurants anzustehen und Shopping kann stressig werden, wenn man keine Menschenmengen mag.
Freizeit und Izakaya in Shinsekai
Shinsekai gilt als Bereich mit – für japanische Verhältnisse – hoher Kriminalität, was wohl einer hohen Armutsquote sowie dem Nachtleben zuzuschreiben ist. Dennoch gibt es vor Ort einiges zu entdecken. Gerade abends erwacht die Gegend zum Leben und bietet viele Shoppingmöglichkeiten sowie Restaurants. Insbesondere Katsu-Kushi gelten in Shinsekai als Spezialität und können im authentischen Izakaya-Stil genossen werden. Gerade nach Sonnenuntergang lohnt sich auch der Besuch des im Zentrum von Shinsekai befindlichen Tsutenkaku Towers. Von dessen ca. 100 Meter hohen Plattform, man die beleuchteten Geschäfte und die belebte Atmosphäre Shinsekais besonders gut sehen kann. Neben normalen Geschäften gibt es in Shinsekai viele Straßenstände, in denen Kleidungsstücke und ähnliches angeboten werden.
Falls du lieber etwas entspannen möchtest, befindet sich in Shinsekai das durchgehend geöffnete Wellness- und Badehaus Spa World. In Spa World (engl.) gibt es jeweils einen europäischen und einen asiatischen Onsenbereich. Jeden Monat wird gewechselt, welcher Bereich für welches Geschlecht zugänglich ist. Als weitere Besonderheit gibt es in Shinsekai einige Retro Game Center, in denen klassische Videospiele gegen den Einwurf von Münzen gespielt werden können. Durch die Game Center, Straßenstände, sowie einige eher rustikale Restaurants entsteht teilweise ein etwas altmodischen Eindruck. In einigen Seitenstraßen befinden sich Geschäfte des Rotlichtmilieus sowie Erotik-Gacha-Automaten, aus denen man Gegenstände wie Unterwäsche oder Erwachsenen-Spielzeuge erhalten kann. Durch diese teils altmodischen, teils anrüchigen Bereiche ist Shinsekai eventuell für einige Besucher eher ungeeignet.
Otaku Shopping in Denden Town
Der als Denden Town bezeichnete Bereich Nipponbashi ist für eine Vielzahl an Geschäften zur japanischen Popkultur bekannt. Gerade Anime-Merchandise wie Figuren werden in vielen Läden angeboten, wodurch die Gegend stark an Akihabara in Tōkyō erinnert. Obwohl Denden Town deutlich kleiner ist, kann man viele bekannte Shops wie Animate, Kbooks und Kotobukiya finden. Ebenso gibt es Themencafes wie das Animate Cafe oder das Ufotable Cafe sowie einige Maidcafes. Ich hatte zum Teil das Gefühl in Ōsaka für Merchandise günstigere Preise zu finden als in Tōkyō. Falls du nach Denden Town mehr Lust auf Otaku-Shopping hat, empfehle ich noch den Besuch von Mandarake in Nishishinsaibashi. Dieses trägt zwar den Titel ‚Grand Chaos Shop‘ ist meiner Meinung nach aber deutlich organisierter als viele andere Filialen und bietet eine große Auswahl an Merchandise.
Weitere Stadtteile Ōsakas
Weitere interessante Ziele für Shopping-Ausflüge in Ōsaka sind Shinsaibashi und Umeda. Neben international bekannten Markengeschäften wie Apple und Gucci verfügt Shinsaibashi über typisch japanische Einkaufsstraßen mit Überdachung. Hier befindet sich zudem das Pokemon Café Ōsakas, welches mir allerdings nicht so gut gefallen hat wie der Ableger in Tokyo. Im Gegensatz dazu bietet Umeda viele unterirdische Shoppingbereiche und Einkaufszentren. Falls du lieber das quere Nachtleben kennenlernen möchtest, findest du in der Nähe von Umeda einige von Ōsakas Gay Bars.
Attraktionen und Sehenswürdigkeiten
Neben Shopping uns Schlender-Möglichkeiten findest du im Stadtgebiet Ōsakas zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten
Wenn du kulturelle Ziele besuchen möchtest, kannst du die Burg Ōsaka in Betracht ziehen. Dabei handelt es sich um einen Wiederaufbau der im Jahr 1665 zerstörten Burg, die von einer weitläufigen Parkanlage umgeben wird. Während das Innere der Burg inzwischen ein Museum beherbergt und laut vielen Besuchern nur eingeschränkt sehenswert ist, ist der Anblick der Burg aus dem Park sehr empfehlenswert. Besonders gilt dies natürlich zur Kirschblütenzeit, wenn die Bäume auf dem Gelände pink blühen und viele Feststände zu finden sind.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Sumiyoshi Taisha Schrein im Süden der Stadt. Dieser ist einer der größten Schreine der Stadt und beinhaltet auf seinem Gelände neben Torii und Schreingebäuden eine hübsche Soribashi, also eine typische japanische Brücke mit rotem Geländer. Einen Einblick in das Ōsaka aus vergangen Zeiten kannst du im Museum of Housing and Living erhalten. Dort kannst du durch eine Straße der Edozeit spazieren und verschiedene Dioramen – beispielsweise von Shinsekai – bestaunen.
Universal Studios Japan
Die Universal Studios Japan – kurz USJ – sind ein Ableger der amerikanischen Freizeitparkkette mit Lage im westlichen Bereich der Stadt Ōsaka. Erreichbar ist der Park per JR Sakurajima Linie. Auf dem Parkgelände befinden sich verschiedene Nachbildungen von Filmsets und in Filmen gezeigten Gebäuden. Besonders beliebt ist der Harry Potter Bereich, in dem man die Einkaufsstraße Hogsmeade und Hogwarts besuchen kann. Im Gegensatz zu anderen Variationen der USJ Parks, gibt es in Ōsaka häufig Kooperationen mit Anime oder Manga Serien. Insbesondere im Sommer werden so häufig Fahrten und Shows zu Serien wie One Piece oder Dragon Ball eröffnet. Zusätzlich gibt es einen auf Kinder ausgerichteten Bereich, in dem Hello Kitty Attraktionen und Snacks angeboten werden.
Um Wartezeiten am Eingang zu verkürzen, kannst du deine Eintrittskarte im Voraus beispielsweise bei LAWSON kaufen. Für den schneller Zugang zu den Fahrten im Park kannst du dich an Einzelpersonen-Schlangen anstellen oder Expresstickets kaufen. Weitere Informationen dazu kannst du auf der offiziellen Webseite des USJ in Englisch nachlesen.
Walhaie im Aquarium Kaiyūkan
Eine weitere Attraktion in Ōsaka ist das Kaiyūkan Aquarium (eng.), welches Walhaie beherbergt. Da das Aquarium nicht an einer JR Station liegt, lohnt sich häufig der Kauf eines U-Bahn und Aquarium Kombitickets. Dieses kann man gewöhnlich an Bahnhofsschaltern beim Personal kaufen. Nachdem man das Kaiyūkan betritt, kommt man zunächst an Gehegen mit Tieren vorbei, die an der Wasseroberfläche leben wie beispielsweise Otter. Daraufhin wird man nach und nach über einen spiralförmig verlaufenden Gang tiefer in das Gebäude hinab geführt und arbeitet sich zu den Tiefseebewohnern vor. Ab einer bestimmten Tiefe befindet sich rechts an dem Gang ein großer Tank mit den beliebten Walhaien. Am Ende der Ausstellung gibt es noch Pinguine zu sehen sowie wechselnde Sonderausstellungen. Vor dem Verlassen des Aquariums solltest du definitiv den Streichelzoo mit Rochen und Haien besuchen.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Ōsaka
Im gesamten Stadbereich Ōsakas finden sich weitere Sehenswürdigkeiten und Unternehmungsmöglichkeiten. So ist beispielsweise der Namba Yasaka Schrein dank eines großen, steinernen Löwenkopfes ein beliebtes Fotomotiv und das Umeda Sky Building bietet neben einer Aussichtsplattform eine auffällige Architektur. Abgedreht und typisch-japanisch geht es im Cupnoodle Museum daher. Neben der verrückten Ausstellung, kannst du dort deine eigene Cup Noodle Sorte erstellen. Möchtest du lieber raus aus der Stadt und etwas Natur genießen, wäre ein Ausflug zum Minoo Wasserfall geeignet. Dieser liegt im Norden der Stadt und ist besonders zur Herbstzeit ein beliebtes Ausflugsziel.
Lokale Spezialitäten
Da Ōsaka als Hauptstadt des Essens bekannt ist, sollte man definitiv einige regionale Gerichte testen, während man in der Stadt ist. Die drei bekanntesten Spezialitäten sind dabei Takoyaki, Okonomiyaki und Kushi-Katsu. Aufgrund der Vielfalt Ōsakas findet man aber auch typische Gerichte Japans wie Ramen oder Yakiniku in verschieden regionalen Variationen. So haben beispielsweise Udon in Kansai üblicherweise eine stärkere Brühe.
Takoyaki sind ein typisches Street Food, bei dem Oktopus in kleine Teigbällchen eingebacken wird. Stände, die Takoyaki zubereiten und zum Verkauf anbieten findet man besonders in Dōtonbori, wodurch man einfach verschiedene Varianten probieren kann. Bei Okonomiyaki handelt es sich um ein gebratenes Gericht mit Basis auf Mehl, Wasser und Kohl. Weitere Zutaten wie Fleisch, Oktopus oder Käse können dabei nach Belieben hinzugefügt werden. Im Gegensatz zur Hiroshima-Variante werden bei Ōsaka-Okonomiyaki die Zutaten direkt in den Teig gegeben. Häufig sind die Okonomiyaki flacher und werden beidseitig gebraten. Klassisch isst man Okonomiyaki in Restaurants, in denen man am Platz eine heiße Platte zum Warmhalten der Speisen hat. Kushi-Katsu sind Spieße mit frittierten Zutaten aus Fleisch, Fisch oder Gemüse. Typischerweise dippt man diese vor dem Verzehr in Soße und isst sie in Izakaya Restaurants.
Lohnenswerte Tagesausflüge
Besonders mit einem Hotel in der Nähe der Shin-Ōsaka Station eignet sich Ōsaka als Ausgangspunkt verschiedener Tagesausflüge. An dieser Station fahren Shinkansen ab, wodurch man gerade mit dem JR Rail Pass leicht Kansai erkunden kann. In wenigen Minuten gelangt man so in die für ihr Rindfleisch bekannte Stadt Kobe und das historische Kyōto. Auch weiter entfernte Ziele wie Hiroshimas Atombombendom, oder die Burg in Himeji können schnell erreicht werden. Nicht über den Shinkansen erreichbar, aber trotzdem einen Besuch wert ist auch das nahegelegene Nara. Neben der größten bronzenen Buddha Statue der Welt sind besonders die frei laufend Hirsche ein Must-See.
Persönliche Meinung zu Ōsaka
Ich persönlich liebe das Essen und die Einkaufsmöglichkeiten in Ōsaka. Gerade Denden-Town ist eine nette und weniger volle Alternative zu Akihabara, die ich immer gerne besuche. Zusammen mit Freizeitaktivitäten wie dem Aquarium oder dem USJ sind für mich alle Kriterien für einen Städtetrip erfüllt. Normalerweise nehme ich dennoch ein Hotel in der Nähe des Shin-Osaka Bahnhofs, um so jederzeit flexibel Ausflüge machen zu können. Gerade mit dem JR Rail Pass wäre dies meine Empfehlung, dadurch kannst du Hotelwechsel minimieren und trotzdem viele Erkundungen anzustellen. Falls du nicht am Stadtleben interessiert bist und lieber kulturelle Ziele besuchen möchtest, kannst du Ōsaka wahrscheinlich ausfallen lassen. Ansonsten empfehle ich den Besuch der Hauptstadt des Essens!
Falls du lieber Städte mit stärkerem kulturellen Fokus besuchen möchtest, empfehle ich Kyōto oder Kanazawa.