Japan im Sommer

Du überlegst im Sommer nach Japan zu reisen? Zu dieser Jahreszeit gibt es viele Events wie Schrein- oder Feuerwerksfeste, jedoch ist das Klima ziemlich gewöhnungsbedürftig. Während zu Beginn des Sommers die Regenzeit herrscht, wird es im Hochsommer sehr schwül und heiß. Auf was genau du dich bei Wetter vorbereiten musst und was es speziell im Sommer zu tun gibt, fasse ich in diesem Artikel zusammen.

Foto eines Feuerwerks in Tokyo.

Im Sommer finden in ganz Japan Feuerwerksfeste statt. Die imposanten Shows sind gewöhnlich gratis und dauern teils über eine Stunde.

Das japanische Klima im Sommer

Da Japan von Norden nach Süden recht langgestreckt ist, unterscheidet sich das Klima je nach Region. Gerade der Norden ist im Sommer ein angenehmes Reiseziel, falls du kein Fan von hohen Temperaturen bist. So bleibt es beispielsweise auf Hokkaido verhältnismäßig mild und auch eine Regenzeit gibt es nicht.

Durch Regenzeit, hohe Temperaturen und Taifune kann es im Sommer stets zu ausgeprägten Wetterphänomen kommen. Auf der englischen Website der Japan Meteorological Agency findest du stets aktuelle Informationen zu Wetterwarnungen. Wir haben zudem eine Übersicht zu Notfällen in Japan.

Regenzeit

Die Tsuyu genannte Regenzeit zieht von Süden her über das Land und bringt reichlich graue Tage und Regen mit sich. Im zentralen Japan wie beispielsweise in Tōkyō beginnt sie im Juni und dauert bis Anfang Juli. Der Regen ist dabei gewöhnlich recht kontinuierlich und schwächer, aber auch stürmische Tage kommen regelmäßig vor. Obwohl es so weniger Sonnenschein gibt, steigen die Temperaturen deutlich und es wird zum Teil recht schwül.

Ohne Regenschirm solltest du zu dieser Zeit lieber nicht aus dem Haus gehen. Ebenso empfiehlt sich regenfestes Schuhwerk. Insgesamt solltest du bei Reisen zur Regenzeit darauf achten einige indoor Aktivitäten rauszusuchen, damit du bei schlechtem Wetter nicht ohne Alternativen dastehst. Wir haben noch 5 Tipps zur Regenzeit für dich.

Foto eines Sonnenuntergangs mit vielen Regenschirmen.

Von Juni bis Juli geht in Japan die Regenzeit. Danach beginnt der heiße und feuchte Sommer, indem viele Feste stattfinden.

Sommerhitze – Achtung vor Hitzschlag!

Während der Regenzeit wird es zunehmend heißer und schwüler, so dass danach der Sommer schnell beginnt. Die Temperaturen steigen für gewöhnlich auf über 30 Grad und auch nachts kühlt es sich deutlich weniger ab als in Deutschland. Durch die hohen Temperaturen und die starke Sonne, besteht ein nicht zu unterschätzendes Risiko für einen Hitzschlag. Achte unbedingt darauf genug zu trinken und mache regelmäßig halt an Getränkeautomaten und Konbinis, um deinen Getränkevorrat aufzufüllen. Viele Konbinis verkaufen zu dieser Jahreszeit sogar gefrorene Getränke, die du während sie auftauen super kalt genießen kannst. Neben Getränken ist ausreichender Sonnenschutz wichtig und Hüte helfen, der direkten Sonneneinstrahlung zu entgehen. Ich es würde es empfehlen, Sonnencreme aufgrund der Preislage eher aus Deutschland mitzunehmen.

In Japan gibt es viele hilfreiche Produkte für den Sommer. So gibt es beispielsweise Deo-Feuchttücher die neben einem frischen Duft auch einen Kühleffekt bewirken oder kühlende Pflaster für Stirn, Axeln und Ähnliches. Zu jeder Jahreszeit sind zudem kleine, quadratische Handtücher beliebt, die man im Sommer super nutzen kann, um sich den Schweiß abzutupfen oder sich zwischendurch das Gesicht abzuwaschen.

Aufgrund der enormen Hitze werden in vielen Läden und Restaurants die Klimaanlagen stark aufgedreht. Während dies bei kurzen Aufenthalten eine super Gelegenheit zur Abkühlung bietet, kann es bei längerer Verweildauer recht kalt werden. Ich persönlich habe deswegen stets eine leichte Jacke dabei, um mich warm zu halten.

Du möchtest mehr Infos? Hier findest du 5 Tipps gegen die Sommerhitze.

Aufräumarbeiten nach einem Taifun in Osaka.

Taifune können schweren Schaden anrichten. Falls während deiner Reise ein Taifun angekündigt wirst, solltest du den Wetterbericht verfolgen und während der Sturm in deiner Gegend ist im Hotel bleiben.

Taifunsaison

Noch auf der Höhe des Sommers beginnt in Japan die Taifunsaison. Etwa ab Mitte August treffen die starken tropischen Stürme von Süden her auf das Land und bringen starke Winde und Regen mit sich. Glücklicherweise kann man den Verlauf von Taifunen gut vorhersagen, weswegen du dir keine Sorgen, um spontane Notsituationen machen musst. Grundsätzlich variiert die Stärke der Stürme zwar sehr, aber wenn du im Sturmzentrum bist, solltest dich zur Sicherheit nicht draußen aufhalten. Je nach Stärke des Taifuns können am Tag des Sturms Geschäfte geschlossen bleiben und Aufräumarbeiten in den folgenden Tagen deine Pläne durcheinanderbringen. Auch Zug- und Flugausfälle können auftreten, aber meist ist schnell nachdem der Sturm vorbei ist, alles wieder normal.

Die Bucht des Nabetahama Strandes

Rund um die Stadt Shimoda liegen viele Strände, wodurch sich die Region perfekt für einen Strandurlaub eignet.

Strandurlaub in Japan?

Als Insel hat Japan viele Strände zu bieten und auch das Wetter im Sommer eignet sich perfekt zum Badeurlaub. Im Allgemeinen geht die Badesaison von Juli bis August. Während dieser Zeit gibt es an beliebten Stränden verschiedene Einrichtungen wie Duschen und kleine Läden, die deinen Aufenthalt bequemer machen. Ähnlich wie bei Onsen, kannst du als tätowierte Person an manchen Orten einen Platzverweis erhalten, also solltest du dich im Vorfeld informieren und gegebenenfalls deine Tattoos abdecken. Ebenfalls ist teils Alkohol verboten. Trotz solcher Regeln sind Bademeister auch während der Badesaison nicht an allen Stränden zu finden, weswegen du gut auf dich achten solltest. Im späteren Verlauf des Sommers treten vermehrt Quallen auf, die teilweise giftig sind.

Beliebte Baderegionen in Japan sind beispielsweise:

  • Okinawa mit den beliebtesten Stränden Japans. Hier erwartet dich ein besonders warmes Klima und eine lange Badesaison. Erreichen kannst du diese südlichen Inseln per Inlandsflug.
  • Shimoda und die Izuhalbinsel bieten viele Strände und schöne, bergige Natur.
  • Kamakura und Enoshima sind einfach und schnell mit dem Zug von Tōkyō aus erreichbar und somit gut für Tagesausflüge geeignet. Dementsprechend wird es allerdings auch recht voll.
  • Biwako, Japans größter See mit verschiedenen Strandabschnitten, an denen du im Süßwasser baden kannst.
    Foto des Biwako Sees mit Strand.

    Eine Alternative zum Baden im Meer bietet der Biwa See. Als größter See Japans bietet er an verschiedenen Ufern Strandabschnitte.

Events und Besonderheiten

Von blühenden Hortensien über religiöse Feiertage bis hin zu Feuerwerksfesten – im japanischen Sommer gibt viel zu tun und auch einige leckere Spezialitäten zu kosten.

Feiertage und Ferienzeiten

Im Vergleich zum Frühling gibt es im Sommer weniger nationale Feiertage. So gibt es lediglich zum Tag des Meeres am 03.07 sowie zum Tag des Berges am 11.08 landesweit frei. Zusätzlich geben viele Firmen ihren Angestellten jedoch meist für die Tage über Obon Urlaub. Traditionell fahren Japaner für dieses buddhistische Fest zu ihren Familien, um gemeinsam ihre verstorbenen Vorfahren zu ehren. Falls du zu dieser Zeit unterwegs bist, empfiehlt es sich Zugfahrten rechtzeitig zu reservieren. Die Sommerferien der Schulen in Japan gehen von Mitte Juli bis Ende August.

Kein nationaler Feiertag, aber dennoch eine wichtige Tradition ist das Tanabata-Fest. Basierend auf einer chinesischen Legende feiert man am 07.07 die beiden Liebenden Orihime und Hikoboshi, die sich nur einmal im Jahr an diesem Abend treffen können – solange es nicht regnet. Zu diesem Fest schreibt man üblicherweise Wünsche auf einen Zettel und knotet diese an Bambus. Japanweit gibt es zu Tanabata verschiedene Feierlichkeiten und selbst das Disney Land Tōkyō stellt passende Dekorationen bereit und verkleidet Minnie und Mickey Maus als Orihime und Hikoboshi.

Foto einer Tanzgruppe beim Super Yosakoi Fest in Harajuku

Ende August findet in Harajuku das Super Yosakoi Festival statt, bei dem du viele verschiedene Tänze bewundern kannst.

Events und Sehenswertes von Juni bis August

Im Sommer gibt es viele verschiedene Events und Feste. Zusätzlich blühen während der Regenzeit Hortensien und die Wanderroute auf die Spitze des Fuji ist im Hochsommer geöffnet.

Einige sehenswerte Feste und Besonderheiten sind:

  • Gion Matsuri in Kyoto im Juli, mit Paraden am 17. und 24. Juli
  • Tanabata Fest in Sendai vom 6. bis 8. August
  • Fukagawa Fest Mitte August, eines der 3 größten Shintofeste Tōkyōs
  • Nebuta Matsuri in Aomori mit einer Parade von beleuchteten Wägen, Anfang August
  • Sommerattraktionen mit Anime- oder Japanbezug im USJ Vergnügungspark in Ôsaka
  • Super Yosakoi Fest mit japanischen Tänzen am letzten Augustwochenende in Harajuku, Tōkyō
  • Pikachu Invasion mit Paraden und Shows Mitte August im Minato Mirai Bereich Yokohamas

Hortensien blühen in Japan im Juni und bieten eine farbenfrohe Abwechslung von der Regenzeit. Obwohl diese Blumensorte nicht so berühmt ist wie die Kirschblüte, lohnt sich der Besuch einiger Parks zur Hortensienzeit. Beliebte Orte für zur Blütenschau sind beispielsweise der Ueno Park in Tōkyō, die Meigestu und Hase Tempel in Kamakura, der Shimoda Park in Shimoda und das Gebiet Hakone.

Das Besteigen des Fuji ist nur von Anfang Juli bis Anfang September möglich, da die Bergspitze zu dieser Zeit frei von Schnee ist und die Berghütten geöffnet sind. Der Aufstieg ist grundsätzlich auch ohne besondere Erfahrung im Bergsteigen möglich. Die meisten Besucher planen ihren Aufstieg zeitlich so, dass sie den Sonnenaufgang vom Gipfel aus sehen können. Während anderer Jahreszeiten könnt ihr zumindest die Aussicht auf den Fuji – beispielsweise vom Berg Tenjō aus – genießen.

Der Aufstieg auf den Gipfel des Fuji ist nur im Sommer möglich. Zu anderen Zeiten – wie hier im Mai – liegt auf der Spitze noch viel Schnee und die Witterungsbedingungen sind nicht ungefährlich.

Feuerwerksfeste

Feuerwerksfeste finden während des Sommers in ganz Japan statt. Gewöhnlich sind diese frei zugänglich und man breitet auf einer Rasenfläche Matten aus, um gemütlich die Show zu bewundern. Gerade für große Feste wie beispielsweise das Edogawa Feuerwerk in Tōkyō musst du mit vielen Besuchern rechnen und solltest für einen guten Sitzplatz rechtzeitig vor Ort sein. Falls du in der prallen Sonne auf das Feuerwerk wartest, solltest du dich vor Hitzschlag in Acht nehmen. Da es im Sommer recht früh dunkel wird, beginnen auch die Feuerwerke meist früh am Tag. Obwohl du dir dadurch keine Sorgen um den letzten Zug machen musst, wird die Rückfahrt meist ähnlich angenehm wie die Rushhour. Die Feuerwerke haben häufig Laufzeiten von einer Stunde oder mehr, weswegen es dazu gehört sich mit Snacks und Getränken auszustatten. Meist gibt es einige Essensstände mit typischen Festivalfood wie Yakisoba oder gebratenen Oktopus, falls du keine Lust hast etwas mitzubringen.

Mehr Informationen haben wir in einem Artikel zu Feuerwerksfesten in Japan zusammengefasst.

Foto von zwei Kakigori mit Erdbeersirup und Kondensmilch.

Kakigori ist eine der erfrischendsten Dessert-Optionen im japanischen Sommer. Hier siehst du eine Variation mit Erdbeersirup und süßer Kondenzmilch.

Spezialitäten im Sommer

Die japanische Küche bietet mit Speisen wie Bentos oder Sushi grundsätzlich einige Gerichte, die kalt gegessen werden und sich somit super für den Sommer eignen. Besonders beliebt sind an heißen Tagen auch sogenannte Zaru Soba oder Udon, die kalt mit einer Soße zum Dippen serviert werden. Mit Hiyashi Chuka gibt es auch eine sommerliche Ramenvariation, die kalt und mit einigem Gemüse serviert wird. Die bekanntesten Sommernudeln sind jedoch Sōmen, die besonders dünn sind. Falls du lieber etwas Warmes möchtest, kannst du die Fischsorte Ayu probieren. Finden kannst du sie unter anderem auf Festen, wo sie gebraten am Stiel verkauft werden.

Wenn dir der Sinn er nach einer süßen Erfrischung steht, ist Eis wohl die beliebteste Lösung. Neben verschiedenen Softeissorten und abgepacktem Eis ist besonders Kakigōri beliebt. Für diese Nachspeise wird ein Eisblock zu feinem Crushed Ice verarbeitet, mit Sirup übergossen und teils mit Zusätzen wie süßer Kondensmilch serviert. Im Sommer ist zudem Wassermelonen Saison, wobei Obst in Japan im Vergleich zu Deutschland eher teuer ist.

Foto eines Feuerwerks in Tokyo

Mein Favorit im japanischen Sommer sind die imposanten Feuerwerksfeste.

Persönliche Meinung

Das Wetter ist wirklich unglaublich unerträglich, aber ich liebe den japanischen Sommer trotzdem. Die Feuerwerksfeste und spezielle Events wie das knallige Pikachu Fest sind für mich einfach unglaublich spaßig. Auch sommerliches Essen wie Sōmen und Kakigōri gefallen mir sehr. Konbinis mit kalten Getränken und besonders Frappés helfen zusätzlich dabei die Hitze zu überstehen. Nur Klimaanlagen stellen für mich ein wirkliches Problem dar. In vielen Geschäften wird bis auf 20 Grad runtergekühlt, weswegen ich mich schnell erkälte, wenn ich nicht meinen Schweiß trockne und eine Jacke überziehe.

Wenn du gar nicht mit Hitze klar kommst, solltest du den Sommer meiden, aber ansonsten ist Japan gut auf sein Sommerwetter vorbereitet.

Zu welcher Jahreszeit würdest du gerne nach Japan reisen? Falls der Sommer nichts für dich ist, wie wäre es mit dem Frühling? Wir haben auch noch weitere Tipps zur Reisevorbereitung für dich.

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