Yokohama – Flanieren im modernen Hafenbereich

Yokohama ist die zweitgrößte Stadt Japans und nur eine kurze Zugfahrt von Tōkyō entfernt. Besonders bekannt ist die Ortschaft für ihren Hafen, der im 19. Jahrhundert für den internationalen Handel eröffnet wurde. Inzwischen wurde der Hafenbereich Yokohamas komplett modernisiert und bietet viele Optionen zur Freizeitgestaltung.

Foto des Hafenbereichs in Yokohama

Der Hafenbereich in Yokohama bietet viele Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Hafenbereich – Minato Mirai

Der bekannteste Bereich Yokohamas ist der Hafen, der ab den 1980er vollständig erneuert wurde. Neben einer tollen Aussicht auf die Skyline Tōkyōs, kannst du hier viele Einkaufszentren erkunden und die regelmäßig veranstalteten Events besuchen.

Besonders sehenswert ist dabei der große Steg, an dem häufig Kreuzfahrtschiffe halten. Dieser ist sehr modern gehalten und verfügt über eine wellenförmige Architektur. Selbst wenn gerade kein Schiff im Hafen liegt, lohnt sich der Besuch des Stegs, da du von dort einen perfekten Blick auf den Hafen und die Skyline Yokohamas sowie das entfernte Tōkyō hast. Direkt neben der Anlegestelle befindet sich das Red Brick Warehouse. Dieses Backsteinhaus ist besonders bei asiatischen Reisenden eine beliebte Sehenswürdigkeit und für Europäer weniger beeindruckend. Innerhalb des Gebäudes befinden sich viele Geschäfte, während vor dem Gebäude regelmäßig Events veranstaltet werden.

In Gehreichweite befindet sich der kleine Vergnügungspark Cosmo World. Für den Eintritt in den Park musst du nichts bezahlen, stattdessen zahlst du jede Attraktion einzeln. Der Park verfügt über verschiedene spannende Attraktionen wie eine Achterbahn und Karussells, das bekannteste Wahrzeichen ist aber das Riesenrad Cosmo Clock. Wie der Name vermuten lässt zeigt dieses Riesenrad die aktuelle Uhrzeit und ist durch die Positionierung besonders bei Nacht ein beliebtes Fotoobjekt.

Der Hafenbereich ist sehr weitläufig und geräumig, wodurch er sich perfekt für Feste und Events eignet. Viele davon finden auf dem Event Space vor dem Red Brick Warehouse statt, während andere das gesamte Minato Mirai Gebiet nutzen. Neben Festen für Ramen, Brot und Blumen wird jährlich ein Frühlingsfest nach deutschen Vorbild veranstaltet. Im ganzen Hafenbereich werden im Frühjahr Aktionen mit Essen und Musik zur Kirschblüte durchgeführt. Im August erobern Pokémon Yokohama, wodurch hunderte Pikachu durch den Hafenbereich marschieren.

Foto des Red Brick Warehouse mit Blumenbeet.

Das Red Brick Warehouse ist für Europäer wohl eine weniger interessante Sehenswürdigkeit. Vor dem Gebäude finden jedoch regelmäßig Events wie Frühlingsfeste statt.

Aussicht auf Yokohama vom Landmark Tower

Der Landmark Tower am Sakuragicho Bahnhof bietet mit einer Aussichtsplattform im 69. Stock einen hervorragenden Blick auf den Hafenbereich. Für die Fahrt auf das 3. höchste Hochhaus Japans musst du allerdings 1000¥ zahlen. Oben angekommen kannst du eines der Cafés oder Restaurants besuchen und die Aussicht mit einem Snack genießen.

Unterhalb des Landmark Towers befindet sich das Einkaufszentrum Landmark Plaza, das viele verschiedene Geschäfte und Restaurants enthält. Neben bekannten Modegeschäften findest du hier auch nerdige Läden wie einen Pokémon, Ghibli und Jump Store. Falls du danach noch nicht genug vom Shopping hast, liegt mit dem Queen Square das nächste Einkaufszentrum direkt nebenan.

Foto der Skyline Yokohamas.

Die Skyline Yokohamas vom Steg im Hafen aus betrachtet ist recht imposant.

Cup Noodles Museum

Im Hafenbereich Yokohamas liegen einige Museum, das ausgefallenste ist jedoch wahrscheinlich das Cup Noodles Museum der Firma Nissin. In der Ausstellung lernst du hier mehr über die Herstellung der beliebten Instantnudeln sowie deren Entstehungsgeschichte. Dabei wir alles sehr humorvoll präsentiert und der Erfinder der Cup Noodles ziemlich übertrieben dargestellt. Zusätzlich werden in einem Raum verschiedene Cup Noodle Sorten aus der Vergangenheit sowie internationale Sorten vorgestellt.

Das Highlight des Museumsbesuchs ist die Zusammenstellung seiner eigenen Cup Noodles, was jedoch eine extra Gebühr erfordert. Nachdem du dir so einen Becher für deine Nudeln gekauft hast, sollst du diesen zuerst bemalen. Sobald du fertig bist, stellst du dich in einer Schlange an und platzierst die trockenen Nudeln in deinem Becher. Anschließend kannst du Toppings wie Fleisch, Ei oder Käse auswählen und die Nudeln werden versiegelt.

Foto der Toppings im Cup Noodles Museum.

Im Cup Noodles Museum kannst du dir deine eignen Instant-Nudeln zusammenstellen. Dabei stehen verschiedene Toppings wie Fleisch, Ei oder Lauchzwiebeln zur Auswahl.

Schlemmen in Chinatown

Während Chinatown ursprünglich als Viertel der chinesischen Einwanderer entstanden ist, leben heutzutage weniger Chinesen in der Gegend und es handelt sich eher um eine reine Touristenattraktion. Eine der kulturellen Sehenswürdigkeiten in Chinatown ist der Kanteibyo Tempel. Verehrt wird an diesem der Held Kanwu, der ein gutes Geschäft und Wohlstand bringen soll.

Wenn du auf deiner Japanreise authentische chinesische Gerichte probieren möchtest, ist Yokohamas Chinatown die richtige Adresse. Aufpassen solltest du bei jedoch bei der Schärfe des Essens. Gerade wenn du dich bereits an das eher milde japanische Essen gewöhnt hast, könnte die Schärfe der Gerichte in Chinatown eine Überraschung sein. Neben allerhand Restaurants findest du hier auch viele Streetfood-Händler. Besonders beliebt dabei sind Dumplings in verschiedensten Variationen. Für Fans von niedlichen Speisen stehen dabei auch Nikuman in Form von Pandagesichtern zur Auswahl.

Foto von der Pikachu Parade in Yokohama.

Im Sommer wird der Hafenbereich Yokohamas von Hunderten Pikachu heimgesucht. Neben Spielen und Shows gibt es dabei auch eine Pikachu-Parade.

Sehenswürdigkeiten im Rest der Stadt

Natürlich gibt es außerhalb des Hafengebietes noch weitere Sehenswürdigkeiten in Yokohama. Im Folgenden findest du eine Übersicht zu weiteren interessanten Zielen.

Sankei Park mit Nachbauten historischer Gebäude

Der Sankei Park ist ein traditioneller japanischer Garten, der einige Nachbildungen historischer Gebäude enthält. So kannst du dir beispielsweise Gebäude ansehen, die in  so im historischen Kyoto zu finden waren. Neben alten Gebäuden des Nijō Palastes findest du so eine 3-stöckige Holzpagode aus einem ehemaligen Tempel auf dem Parkgelände.

Der Park ist in einen inneren und einen äußeren Bereich unterteilt, die beide frei erkundet werden können. Neben den historischen Gebäuden bietet der Park einen Teich mit Fluss und verschiedene Pflanzensorten wie Pflaumenbäume und Wisteria. Der Park ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet und kostet 700¥ Eintritt. Teilweise stehen gratis englische Führungen bereit. Mehr Informationen findest du auf der offiziellen Webseite des Sankei Parks.

Ramen Museum

Ramen sind eines der bekanntesten japanischen Gerichte und auch bei Ausländern sehr beliebt. Wenn du ohne zu reisen verschiedene regionale Variationen testen möchtest, gibt dir das Yokohama Ramen Museum die Gelegenheit dazu. Nachdem du die Eintrittsgebühr bezahlt hast, hast du so neun Restaurants zur Auswahl. Jedes davon hat sich dabei auf eine andere Ramensorte wie Tonkotsu Ramen aus Kyushu oder Shio Ramen aus Okinawa spezialisiert. Zusätzlich kannst du im Museum eine kleine Ausstellung zur Geschichte und Herstellung von Ramen besuchen und Souvenirs kaufen. Mehr zu den einzelnen Shops findest du auf der englischen Webseite des Ramen Museums.

Zoos und Aquarien

In Yokohama befinden sich verschiedene Tierparks, die sich im Stadtgebiet verteilen. Der Zoorasia Zoo besitzt dabei ein sehr großzügiges Gelände und hält für seine Bewohner ausreichend Platz bereit. Für den Eintrittspreis von 800¥ kannst du hier neben verschiedenen Affen und Wildkatzen auch rote Panda live sehen. Ebenfalls rote Panda beherbergt der Nogeyama Zoo. Dort leben diese jedoch auf sehr viel kleinerem Gehege, was nicht wirklichen deutschen Standards entspricht. Der Eintritt ist dabei gratis. Beide Parks verfügen über einen Streichelzoo und sind einfach über die Yokohama U-Bahn zu erreichen.

Falls du lieber Meerestiere und Fische bewundern und das am liebsten mit einer Fahrt in der Achterbahn oder einer Shoppingtour verbinden möchtest, kannst du das Hakkejima Sea Paradise besuchen. Dieses verbindet ein Aquarium mit einem Vergnügungspark und einem Einkaufszentrum. Neben einem Meerestunnel kannst du dir die Tiere des Aquariums auch bei verschiedenen Shows ansehen. Das Sea Paradise erreichst du am einfachsten über die Hakkejima Station. Mehr Informationen findest du auf der englischsprachigen Webseite des Aquariums.

Foto des Riesenrads im Hafen von Yokohama.

Mit der Cosmo World befindet sich am Hafen in Yokohama ein kleiner Vergnügungspark. Neben dem Riesenrad kannst du hier auch mit Achterbahnen und Karussells fahren.

Persönliche Meinung

Yokohama und insbesondere der Hafenbereich sind sehr modern und wirken recht westlich. Es gibt wirklich viele Sehenswürdigkeiten, wobei ich besonders im Cup Noodles Museum viel Spaß hatte. In Chinatown hatte ich einmal viel zu scharfes Mapo Tofu, welches ich nicht aufessen konnte. Lecker war es aber dennoch. Aufgrund der Nähe zu Tōkyō, kann man Yokohama auch gut spontan für einen Spaziergang im Hafen besuchen.

Falls du von Yokohama aus einen Ausflug in die Natur machen möchtest, schlage ich eine Wanderung in Kamakura vor.

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