Kirschblüte 2019 – Tōkyō und Ostjapan

Die Kirschblütenzeit ist das wichtigste saisonale Event in ganz Japan und lockt neben Einheimischen auch viele Touristen in die verschiedensten Parks und Wälder. Die zarten, pinken Blüten sind dabei leider sehr vergänglich, so dauert es vom Beginn der Blüte bis zu ihrem Ende nur rund zwei Wochen. Ebenso werden Start und Dauer der Blütezeit stark durch das aktuelle Wetter beeinflusst, wodurch eine plötzliche Kaltfront das Öffnen der Blüten verzögern und ein Sturm die geöffneten Blüten zerstören kann. Gerade für Touristen ist die ideale Kirschblüten-Tour durch Japan so leider schwer zu planen.Ein Zweig voller Kirschblüten in Japans Park.
Dennoch haben wir uns dieses Jahr von Ende März bis Anfang April zur Kirschblüten-Jagd nach Japan begeben. Obwohl sich die Blüten – wie vorhergesagt – in Tōkyō etwa eine Woche früher als gewöhnlich geöffnet haben, sind die Temperaturen danach stark gefallen und die Zeit zur Öffnung in anderen Regionen hat sich verzögert. Da die kalten Temperaturen sich während unserer Reise fortgesetzt haben, hat die Kirschblüte auch etwas länger als gewöhnlich angehalten.

Unser Kirschblüten Report besteht aus zwei Teilen. In diesem Artikel möchten wir dir in kurzen Berichten mit Bildern die einzelnen Stopps unserer Kirschblüten-Tour im Osten Japans und Tōkyō vorstellen. Im zweiten Teil zu erfährst du mehr zur Kirschblüte in Ōsaka, Kyōto und Westjapan. In einem weiteren Artikel geben wir dir mehr Infos zu Aktivitäten während Japans Frühling.

Foto eines Eingangstores zum Kaiserpalast mit Kirschblüten.

Kirschblüten am Kaiserpalast in Tōkyō am 25.03.2019.

Tōkyō – Parks voller Blüten und Menschen

Die 23 zentralen Bezirke Tōkyōs bieten alle erdenklichen Ziele für Aktivitäten und Unternehmungen. Neben Museen, Shopping-Centern und Freizeitparks kannst du so auch viele Parks im Stadtgebiet finden. Aufgrund der Größe Tōkyōs solltest du dich jedoch auf eine Vielzahl anderer Besucher einstellen.

Ueno Park

Der Ueno Park beherbergt neben dem Parkgelände viele weitere Sehenswürdigkeiten wie Museen, einen Zoo sowie einige Tempel und Schreine. Kirschbäume finden sich im gesamten Parkbereich verteilt. Nahe der JR Ueno Station liegt bereits eine Allee von Kirschbäumen. Die Kirschblüten in diesem Bereich des Ueno Parks sind abends bis 20 Uhr beleuchtet und der Asphalt ist zum Teil abgesperrt, um Besuchern das Auslegen von Picknickdecken zu ermöglichen.

Foto einer Trauerkirsche am Ueno Park.

Bereits am 23.03 stand die Trauerweide am Eingang des Ueno Parks in prächtiger Blüte.

Besuch am 23.03.2019 – Beginn der Blüte
Ich bin dieses Jahr bereits am ersten Tag meiner Reise zum Ueno Park aufgebrochen, um die Zeit bis zum Check-In zu überbrücken. Der offizielle Beginn der Kirschblüte in Tōkyō lag erst zwei Tage zurück und entsprechend gab es nur wenige geöffnete Blüten. Besonders schön war bereits die Trauerkirsche mit ihren hängenden Ästen am südlichen Parkeingang in der Nähe der Keisei Ueno Station. Zusätzlich stehen vereinzelt im Park früh blühende Kirschbäume, die bereits in voller Blüte waren.

Foto des Tempels Shinobazunoike Bentendo im Ueno Park.

Ueno Park zu Beginn der Kirschblüte (oben) und eine Woche später (unten).

Besuch am 31.03.2019 – Volle Blüte
Im Gegensatz zum ersten Besuch im Ueno Park waren jetzt bereits alle Bäume in voller Blüte. Aufgrund der Länge der Parkwege und der dichten Bepflanzung sieht man wirklich Kirschblüten soweit das Auge reicht. Ähnlich wie die Anzahl der Kirschblüten hat sich jedoch auch die Anzahl der Besucher deutlich vermehrt, weswegen man auf den asphaltierten Alleen quasi nur unter den Kirschbäumen durchgeschoben wurde. Die schmalen Wege am Teich sind wird entsprechend nicht mehr abgegangen. Für einen Picknickplatz sollte man bereits früh am Tag erscheinen.

Sonnenuntergang im Ueno Park.

Abends werden im Ueno Park die Kirschblüten mit roten Lampions beleuchtet.

Shinjuku Park

Der Shinjuku Park ist einer von Tōkyōs Landschaftsgärten und verfügt über einen französischen, englischen sowie japanischen Gartenbereich. Bei den Kirschbäumen wurde speziell darauf geachtet verschiedene Arten zu pflanzen, um eine möglichst lange Blütezeit zu ermöglichen. Laut offiziellen Parkinformationen gibt es über 1000 Bäume von etwa 65 verschiedenen Kirschsorten. Während
Picknicks im Parkbereich erlaubt sind, ist das Mitbringen von alkoholischen Getränken untersagt. Mehr Informationen zu Pflanzen und Öffnungszeiten findest du auf der englischsprachigen Webseite des Shinjuku Parks.

Nachaufnahme Kirschblüten.

Am 25.03 waren nur einige Blüten der Yoshino Kirsche im Shinjuku Park geöffnet.

Besuch am 25.03.2019 – Beginn der Blüte
Mein Besuch im Shinjuku Park war noch sehr früh in der Kirschblütensaison, weswegen die klassischen Yoshino-Kirschbäume gerade erst mit dem Blühen begonnen haben. Andere frühere Sorten wie die Trauerkirschen waren dafür schon in voller Blüte und entsprechend von Besuchern umringt. Durch die vielen verschiedenen Kirschsorten im Shinjuku Park gab es somit auch zu der frühen Zeit schon
einiges zu sehen.

Trauerkirschen im Shinjuku Park.

Bereits Ende März standen die Trauerkirschen im Shinjuku Park in voller Blüte.

Besuch am 31.03.2019 – Volle Blüte
Moritz ist etwa eine Woche nach unserem ersten Besuch noch einmal in den Shinjuku Park zurückgekehrt, um die volle Blüte zu genießen. Die vorher geöffneten Sorten waren dabei fast am Ende ihrer Blütezeit, dafür wurde der weitläufige Parkbereich quasi komplett in zartes pink gehüllt. Dies zieht natürlich allerhand Besucher an, weswegen der gesamte Garten sehr voll war.

Blick auf einen Teich im Shinjuku Park während der Kirschblütenzeit.

Blick auf einen Teich im Shinjuku Park während der Kirschblütenzeit.

Chidorigafuchi

Der Parkbereich Chidorigafuchi liegt am Fluss nördlich des Kaiserpalastes am Yasukuni Schrein. Dieser Ort ist sehr berühmt für die Kirschblüte, da diese hier nicht nur nachts beleuchtet werden, sondern auch das Bootfahren unter den Blüten möglich ist. Zusätzlich findet vor dem Schrein ein Fest statt, wodurch viele Essensstände Leckereien anbieten. Während man direkt unter den tiefhängenden Kirschblüten am Fluss entlang geht, hat man eine gute Aussicht auf das andere Ufer, an dem ebenfalls Kirschbäume stehen. Von einigen Wegabschnitten kann man zudem den Tōkyō Tower sehen.

Foto des Flusses und der Kirschblüten bei Nacht.

Bei voller Blüte entsteht in Chidorigafuchi eine magische Atmosphäre.

Besuch am 31.03.2019 – Volle Blüte
Chidorigafuchi ist mir noch aus meinem Praktikum 2015 als ein fast magischer Ort zur Kirschblüte in Erinnerung geblieben. Während der vollen Blüte ist es dort zwar so voll, dass man sich auf den schmalen Wegen nicht wirklich frei bewegen kann, dennoch lohnt sich der Besuch am späten Abend. Die beleuchteten Kirschblüten vor der Fluss Kulisse und den Hochhäusern der Stadt sind wirklich beeindruckend. Zudem hängen viele der Äste sehr tief, sodass man wirklich nah an den Blüten ist. Wer zu dieser Zeit Bootfahren möchte, sollte sich jedoch auf langes Schlangestehen gefasst machen. Bevor du dich ins Getümmel wagst, würde ich dir empfehlen etwas japanisches Festivalessen zur Stärkung zu verputzen.

Foto von Marktständen.

Vor dem Yasukuni Schrein bei Chidorigafuchi kannst du dich an Marktständen mit Essen und Getränken versorgen.

Meguro Fluss

Ein weiterer beliebter Kirschblütenbereich erstreckt sich am Meguro Fluss über etwa 5 Kilometer zwischen den Bahnhöfen Gotanda und Naka-Meguro. Ähnlich wie in Chidorigafuchi werden die Kirschblüten bei Nacht beleuchtet, Essensstände bieten Erfrischungen und es werden Bootstouren angeboten.

Foto des Flusses und der Kirschbäume in Meguro.

Das Ufer des Meguro Fluss ist an beiden Seiten mit Kirschbäumen bepflanzt.

Besuch am 01.04.2019 – Volle Blüte
Zur vollen Kirschblüte hat Moritz den Meguro Fluss besucht und einen Spaziergang unter den
Kirschblüten gemacht. Dabei ist er den Bereich von Meguro Station bis Gotanda und dann zurück bis Ebisu abgegangen. Da es an diesem Tag etwas windig war, flogen zahlreiche Blütenblätter durch die Luft und auch auf dem Fluss trieben bereits einige davon.

Foto der Kirschbäume und Laternen.

Am Abend werden die Laternen eingeschaltet und die Kirschbäume beleuchtet.

Asukayama Park

Bei dem Asukayama Park handelt es sich um eine kleinere Grünanlage im Kita Bezirk Tōkyōs, die hauptsächlich Kirschbäume beinhaltet. Zusätzlich befinden sich in dem Park ein Papiermuseum und ein Museum für Lokalgeschichte. Vor den Museen wurde ein großer Spielbereich für Kinder hergerichtet, der neben Klettergerüsten und Schaukeln zwei alte Lokomotiven enthält. Besonders Familien können so die Kirschblüte genießen, ohne dass sich jüngere Kinder langweilen müssen.

Besuch am 02.04.2019 – Volle Blüte
Ich habe den Park als Tipp einer Freundin besucht und wurde nicht enttäuscht. Neben den vielen blühenden Kirschbäume hat es mir besonders gefallen, da es weniger Besucher gab als in den anderen Parks Tōkyōs. Wir waren vormittags vor Ort und konnten sehr bequem unter den Kirschbäumen frühstücken.

Kirschbäume und Wege im Asukayama Park.

Asukayama bietet einen ruhigeren Park und dennoch viele Kirschbäume.

Nagoya Burgpark – Europäisches Flair mit Windmühle und Tulpen

Die bereits im Jahr 1615 erbaute Burg Nagoyas zählt zu den schönsten Burgen Japans. Im Frühjahr bietet zusätzlich der Burgpark mit zahlreichen Kirschbäumen und Tulpen ein perfektes Ausflugsziel. Die Windmühle verleiht dem Garten dabei ein leicht europäisches Flair.

Besuch am 06.04 – Volle Blüte
Ich war an einem Samstag mit Freunden zum Picknick in Nagoyas Burgpark verabredet. Da wir befürchteten, dass es sehr voll werden könnte, haben wir uns bereits recht früh getroffen. Zu unserer Zufriedenheit waren die Kirschbäume in voller Blüte und der Park in der Mittagszeit nicht zu stark besucht. Da die Burg selbst gerade renoviert wird, haben wir diese nicht besucht.

Foto der Windmühle im Burgpark Nagoyas.

Im Burgpark von Nagoya finden sich neben Kirschbäumen viele Blumen wie Tulpen.

Kawaguchiko – Klare Sicht auf den Fuji

In der Stadt Kawaguchiko gibt es einiges zu entdecken. Trotz Freizeitpark und Onsen bleibt jedoch die Aussicht auf den Fuji das Highlight der Stadt. Im Frühjahr werden beliebte Sehenswürdigkeiten wie die Chureito Pagode durch die Verbindung von Kirschblüten, japanischer Architektur und Fuji zu perfekten Fotospots.

Besuch am 03.04.2019 – Beginn der Blüte
Zu Moritz Besuch am Kawaguchiko hat die Kirschblüte gerade begonnen und nur einige Kirschbäume am See waren bereits geöffnet. Dennoch war der Besuch ein voller Erfolg, da der Himmel besonders klar war und so – beispielsweise von Berg Tenjō aus – einen perfekten Blick auf den Fuji ermöglicht hat.

Foto des Fuji mit einzelnen Kirschblüten.

Während in Tokyo die Kirschblüten bereits in voller Blüte waren, haben sie in Kawaguchiko gerade erst begonnen.

Kanazawa – Kirschblüten in berühmten Kenrokuen Park

Neben der Burg Kanazawas befindet sich einer der drei schönsten Landschaftsgärten Japans. Zusätzlich können Besucher in der Stadt einen berühmten Markt und eine schöne Altstadt besuchen.

Besuch am 04.04.2019 – Beginn der Kirschblüte
Da wir unseren Besuch in Kanazawa etwas zu früh geplant hatten, war ich eigentlich schon dabei das Hotel zu stornieren und woanders hinzufahren. Durch die Kirschblütensaison waren jedoch alle Alternativen ausgebucht oder extrem teuer. Umso mehr hat es mich gefreut, dass in Kanazawa doch schon einige Blüten geöffnet waren. Zusätzlich sind viele Teile des Kenrokuen auch ohne Kirschblüten oder grünes Laub wirklich sehenswert.

Blick vom Kenrokuen aus auf den Stadtbereich in Kanazawa.

Blick vom Kenrokuen aus auf den Stadtbereich in Kanazawa.

Hier geht es zum zweite Teil unseres Kirschblüten-Berichts zu Ōsaka, Kyōto und Westjapan. Schau’ doch vorbei!

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