Die Schreininsel Miyajima

Miyajima 宮島 (eigentlicher Name Itsukushima) ist eine recht berühmte Insel im westlichen Teil von Honshū, etwa 20 km südwestlich von Hiroshima. Sie ist Heimat des Itsukushima-Schreins mit dem vermutlich bekanntesten Torii der Welt. Wegen der Nähe eignet sich Miyajima als Tagesausflug, falls du einige Tage in Hiroshima halt machst. Hier wollen wir dir ein paar Einblicke darüber geben, was dich auf der Insel alles erwartet und natürlich wie du sie erreichen kannst.

Das Torii im Wasser vom Itsukushima-Schrein

Zur Flut stehen sowohl die Stelzen des Schreins als auch das Torii im Wasser .

Der Itsukushima-Schrein mit dem bekanntesten Torii

Auf Miyajima kannst du mehrere Tempel und Schreine finden, der bekannteste ist der Itsukushima-Schrein. Dieser Schrein ist auf Stelzen gebaut, die zur Flut im Wasser stehen. Vermutlich hast auch du bereits ein Bild von dem Torii vor den Fluten des Schreins gesehen. Das im Wasser stehende Torii ist ein sehr beliebtes Fotomotiv und damit vermutlich das bekannteste Torii der Welt. Allerdings stehen das Torii wie die Stelzen des Schreins nur zur Flut gänzlich im Wasser. Zur Ebbe geht das Wasser meist so weit zurück, dass du zum Torii gehen kannst, ohne nasse Füße zu bekommen.

Die Henjokutsu Höhle des Daishoin Tempels

Die Henjokutsu Höhle des Daishoin Tempels ist mit den vielen Laternen und Statuen ein besonderer Anblick.

Leider wirst du in naher Zukunft das Torii nur noch zumindest teilweise in ein Gerüst gehüllt sehen können, da es ab Juni 2019 renoviert wird. Es gibt noch keinen offiziellen Termin, wann die Renovierung abgeschlossen ist, aber es wird sich wohl über mindestens 1 Jahr hinziehen.

Neben dem Itsukushima-Schrein lohnt es sich auch die anderen Tempel und Schreine in der näheren Umgebung anzuschauen. Besonders den Daishoin-Tempel können wir dir empfehlen. Ihn kannst du ganz im Süden der Siedlung finden, am Fuße des Berges Misen.

Blick auf die Gemeinde Miyajimacho vom Berg Misen

Vom Gipfel des Berges Misen kann man meist die ganze Insel und die angrenzende Küste von Honshū überblicken.

Der Berg Misen

Der Berg Misen bietet mit seiner Höhe von 535 Metern eine wunderschöne Aussicht über die gesamte Insel. Um die Aussicht zu genießen, gibt es für Wanderfreunde gleich mehrere mögliche Routen zum Gipfel. Bei allen Routen musst du mit ungefähr 120 Minuten rechnen. Die Routen starten einmal vom Momijidani Park (im süd-östlichen Teil), vom Daishoin-Tempel (im südlichen Teil) und vom Omoto Park (im westlichen Teil). Solltest du weniger Freude am Wandern haben, gibt es auch eine Seilbahn beim Momijidani Park.

Nahaufnahme einese Momiji Manju.

Die Süßspeise Momiji Manjū sind traditionell mit roter Bohnenpaste gefüllt, aber du kannst auch viele andere Füllungen finden.

Der Ort und die wilden Hirsche

Die Gemeinde Miyajimacho ist mit nur ungefähr 2000 Einwohnern recht überschaubar. Die Insel lebt vorwiegend vom Tourismus. Dies kannst du schnell an den vielen Essensständen, Souvenirshops und Restaurants sehen. Besonders beliebt sind dabei die lokalen Spezialitäten von Miyajima. Zu diesen zählen die lokal gezüchteten Austern und als Süßspeise die Momiji Manjū. Letztere sind ein lockeres Weizengebäck in Form eines Ahornblattes, üblicherweise gefüllt mit roter Bohnenpaste. Sollte das nicht deinen Geschmack treffen, findest du viele verschiedene Varianten mit anderen Füllungen.

Zwei Sika-Hirsche in der Ortschaft von Miyajima

Die Hirsche auf Miyajima sind zwar wilde Tiere, aber wie ihre Verwandten im Nara-Park scheuen sie nicht den Menschen.

Die wilden Sika-Hirsche

Sehr ähnlich zum Nara-Park laufen auf Miyajima viele wilde aber nicht scheue Sika-Hirsche durch die Stadt. Allerdings wirst du hier keine Hirschkekse zum Füttern finden. Tatsächlich ist das Füttern der Hirsche auf Miyajima verboten. Ursprünglich wurde den heiligen Hirschen nur in den Tempel Essen dargeboten. Weil die Population der Hirsche am Ende des Krieges jedoch so sehr geschrumpft ist, wurden sie zu der Zeit von den Bewohnern gefüttert. Dies hat zu einer so starken Vermehrung geführt, dass es mittlerweile verboten wurde sie weiterhin zu füttern.

Da sie aber von klein auf an die Menschen gewöhnt sind, sind sie nicht sehr scheu und streifen durch die Straßen des Ortes. Besonders wenn du etwas Essbares dabei hast, solltest du dich ein wenig vor ihnen in Acht nehmen. Sobald die Sika-Hirsche dies sehen oder riechen, können sie – trotz des Verbots sie zu füttern – sehr gierig werden. 😉

Blick auf die JR Fähre Richtung Miyajima

Mit der JR Fähre von Miyajimaguchi kannst du mit dem JR Rail Pass kostenlos nach Miyajima kommen.

Erreichbarkeit von Hiroshima

Gerade durch die Nähe zu Hiroshima bietet sich Miyajima als (Halb-)Tagesausflug von dort an. Solltest du dich besonders auf das berühmte Torii im Wasser freuen, solltest du im Vorfeld auf die Gezeiten achten. Ansonsten siehst du es eventuell nur im Sand stehen. Hier findest du eine Gezeitentabelle für Miyajima.

Erreichen kannst du die Insel auf mehrere Art und Weisen. Zum einen gibt es Boote vom Hafen von Hiroshima und direkt vom Peace Memorial Park. Diese sind zwar etwas teurer, aber dafür kannst du direkt von der Stadt aus zur Insel starten. Die günstigere Variante ist die Fähre von Miyajimaguchi zu nehmen. Dafür musst du mit dem Zug zuerst zur gleichnamigen Station Miyajimaguchi fahren. Von der Station aus kannst du die Fähre quasi nicht verfehlen. Nicht nur, dass die meisten Mitfahrenden vermutlich auch dorthin wollen, es ist auch gut ausgeschildert. Besonders empfehlenswert ist diese Route, wenn du mit dem JR Rail Pass unterwegs bist, weil hier sowohl der Zug als auch die Fähre inklusive sind. Die Boote von Hiroshima aus sind leider nicht im JR Rail Pass enthalten.

Blick auf das vom Wasser umgebene Torii

Das berühmte Torii in voller Pracht. Zur Flut steht es komplett im Wasser.

Persönliche Meinung

Ich habe mit meinem Freund einen eher kurzen Ausflug nach Miyajima von Hiroshima aus unternommen. Dennoch haben wir viel sehen können und hatten beide viel Spaß. Nicht nur der Itsukushima-Schrein hat uns beide sehr beeindruckt, auch im Daishoin-Tempel gab es sehr viel zu sehen. Das Verhalten der Hirsche war sehr ähnlich zum Nara-Park, nur wegen der fehlenden Hirschkekse zum Füttern etwas weniger interaktiv. Aber es war sehr lustig Hirsche im Sand am Meer spielen zu sehen. Daher fand ich den Ausflug sehr lohnenswert, obwohl ich zumindest den Nara-Park in Bezug auf die Sika-Hirsche vorziehe. 😉

Anfang einer Route zum Gipfel des Berg Misen

Eine mögliche Route zum Gipfel des Berg Misen startet beim Daishoin-Tempel.

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