Rundreise – Tōkyō, Hiroshima, Ôsaka, Kyōto

Mit dem JR Rail Pass kannst du ganz Japan nach belieben erkunden. Dabei stehen dir alle erdenklichen Routen offen, was die Reiseplanung schwierig machen kann. Hier stelle ich dir meine erste Rail Pass Reise vor, die an den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Japans entlangführt.

In 2016 habe ich gemeinsam mit meinem Mann im September Japan bereist und dabei einen einwöchigen JR Rail Pass verwendet. Während wir die ersten paar Tage nach der Ankunft in Tōkyō verbracht haben, tauschten wir die Rail Pass Gutscheine an der Tōkyō Station gegen den JR Rail Pass ein. Das Personal vor Ort war sehr freundlich und konnte gut Englisch, sodass der Umtausch keinerlei Probleme bereitete. Unsere Reiseroute war dabei sehr gewöhnlich und deckte die beliebtesten Touristenziele Japans ab, wodurch sie sich besonders für den ersten Besuch in Japan eignet.

Foto des Todai Tempels.

Der Todaiji Tempel in Nara war einer meiner Lieblingsstopps auf der Reise.

Reiseroute und Aktivitäten

Im Folgenden möchte ich euch eine Übersicht über unsere Reise darstellen, die euch bei eurer individuellen Reiseplanung unterstützen soll. Ich werde kurz berichten, was ich an den sieben Tagen mit Rail Pass jeweils erlebt habe und was mir persönlich gefallen hat. Übernachtet haben wir jeweils zwei Nächte in Hiroshima, Ôsaka und Kyōto.

Tag 1 – Hiroshima

  • Anreise von Tōkyō nach Hiroshima
  • Nachmittags: Besuch des Friedenspark und des Friedensmuseum in Hiroshima, beides sind sehr emotionale Orte, die für einige Besucher vielleicht zu viel sein könnten. Gerade im Friedensmuseum werden Einzelschicksale von Atombombenopfern beschrieben, die mich persönlich sehr mitgenommen haben.
  • Abends Restaurantbesuch zum Essen von Okonomiyaki, für die Hiroshima berühmt ist.

Tag 2 – Miyajima

  • Ausflug zur Insel Miyajima, Fahrt zur Insel mit einer Fähre, die gratis mit dem Rail Pass genutzt werden kann.
  • Besuch des Itsukushima Schreins, der sich bei bei Flut über dem Wasser befindet und zusätzlich für sein großes rotes Torii bekannt ist. Tipp: Informiert euch vorher über die Zeiten für Ebbe und Flut.
  • Mit der Seilbahn auf Berg Misen fahren und zu Fuß absteigen, den letzten Teil des Berges muss man jedoch trotzdem zu Fuß erklimmen. Bei schönem Wetter gibt es eine nette Aussicht auf das Festland. Oben auf dem Berg gibt es eine Aussichtsplattform, auf der man pausieren kann.
  • Kauf von Momiji Manju (Süßigkeiten in Ahornblattform) als Souvenir, die Manju gibt es mit vielen verschiedenen Füllungen, sodass sicher für jeden etwas dabei ist.
    Foto der Schreinanlage mit Blick auf das Tori.

    Der Itsukushima Schrein mit dem berühmten im Meer stehenden Torii.

Tag 3 – Himeji

  • Reise von Hiroshima nach Ôsaka mit Stopp in Himeji
  • Besuch der Burg Himeji und des Koko-en Gartens. Mit einem Kombiticket ist der Garteneintritt wirklich günstig und es lohnt sich meiner Meinung nach diesen zu besuchen. Himeji ist nicht umsonst die berühmteste Burg Japans, sie ist wirklich schön und hat ein weitläufiges Gelände. Man kann nicht nur die Umgebung der Burg besichtigen, sonder auch Neben- und Hauptgebäude erkunden. Das Hauptgebäude ist recht hoch, seid also auf’s Treppensteigen vorbereitet.
  • Besuch des Zoos in Himeji, der sich direkt neben der Burg befindet. Der Zoo ist eher klein und auch die meisten Gehege bieten wenig Platz für ihre Bewohner, weswegen der Zoo bei mir einen etwas bitteren Beigeschmack hinterlassen hat.

Tag 4 – Ôsaka

  • Besuch des Kaiyūkan Aquariums, welches ein zentrales großes Becken mit Walhaien bietet. Zusätzlich kann man am Ende der Ausstellung kleine Rochen und Haie streicheln. Wirklich Empfehlenswert, falls ihr Interesse an Meerestieren habt!
  • Besuch von Denden Town, Ôsakas Gegenstück zu Akihabara und somit Shopping-Bereich für Anime Merchandise.
  • Schlendern durch den Dōtonbori Bereich, der viele Geschäfte, besonders Restaurants und Essensstände beinhaltet. Ôsaka ist besonders für Takoyaki und Okonomiyaki berühmt.

Tag 5 – Kyōto

  • Reise von Ôsaka nach Kyōto
  • Besuch von Fushimi Inari-Taisha, ein Schrein berühmt für seine vielen roten Torii, die sich im gesamten Gelände des Schreins befinden. Ich bin bis auf den Inariyama hinaufgestiegen, bis zu dessen Gipfel sich Tori befinden. Der Anblick der nicht endenden Menge von Tori ist wirklich nett und auf der Hälfte des Aufstiegs ist ein kleiner Rastpunkt mit Blick auf Kyōto. Von dem Gipfel selbst aus hat man keine wirkliche Aussicht und auch sonst gibt es oben nicht besonders viel zu sehen.
    Blick auf die Holzterasse des Kiyomizu Tempels.

    Blick auf die Holzterasse des Kiyomizu Tempels.

Tag 6 – Kyōto

  • Besuch des Goldenen Tempels, den man nicht betreten kann. Stattdessen führt einen der Weg durch die Gartenanlage. Ich persönlich fand den Tempel nicht besonders beeindruckend und die Unmengen an anderen Touristen sehr anstrengend.
  • Schlendern und Shopping am Kamo Fluß, Gion und dem Nishiki Markt.
  • Besuch von Kiyomizu-dera, der sich an einem Berghang befindet und für seine Holzterrasse bekannt ist. Während man bergauf zu dem Tempel läuft, kommt man an vielen für Touristen konzipierten Geschäften vorbei, die verschiedene Souvenirs und Erfrischungen anbieten. Der Tempel selbst hat mir sehr gut gefallen.

Tag 7 – Nara

 

  • Besuch des Tōdai Tempels in Nara, welcher die größte Buddha-Bronzestatue  der Welt enthält. Die Tempelanlage ist eher klein, aber sehr hübsch. In den angrenzenden Parks laufen viele Hirsche frei herum, die man mit Keksen füttern kann. Wenn man einem Hirsch einen Keks zeigt, verbeugt es sich, was wirklich niedlich ist. Einige Hirsche sind allerdings sehr aufdringlich, wodurch ich nach dem Besuch von Nara voller Hirschschnodder war.
  • Besuch der Touristeninformation, wo wir gratis regionale Früchte kosten und Hirsch-Origami lernen konnten.
  • Rückreise nach Tōkyō
    Nahaufnahme einer Rehnase.

    Nase eines in Nara frei herumlaufenden Hirsches – mit viel Schnodder.

Fazit

Die Reise mit dem Rail Pass war ein großer Spaß und ermöglichte es mir in kurzer Zeit die verschiedensten Plätze und Sehenswürdigkeiten Japans zu erkunden. Allerdings war die Reise dadurch auch etwas stressig. Gerade, dass wir überall nur zwei Nächte geblieben sind und dadurch mit unserem Gepäck häufig umziehen mussten war anstrengend. Zusätzlich sind wir auf einige Berge gestiegen und mussten auch in Gebäuden viel Treppensteigen, was körperlich erschöpfend war. Wenn ihr lieber entspannt Urlaub machen möchtet, wäre es daher empfehlenswert, einige Sehenswürdigkeiten auszulassen und dafür mehr Pausen zu machen. Das Highlight der Reise war für mich Nara, was wir tatsächlich eher spontan noch vor der Rückreise besucht haben, am uninteressantesten war der Goldene Tempel.

Falls dir diese Route nicht zusagt, hat auch Moritz einen Vorschlag für dich.

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