Ideen für Reiseziele in Japan

Japan ist ein sehr vielfältiges Land und bietet daher für jeden Geschmack andere Reiseziele. Neben riesigen Städten wie Tōkyō gibt es reichlich Ziele am Meer oder in den Bergen. Zusätzlich finden sich vielerorts kulturelle und geschichtliche Highlights. In diesem Artikel gebe ich dir eine Übersicht, welche Orte sich jeweils für welche Interessen lohnen können.

Foto einer Straße in Shinjuku.

Japanische Großstädte sind sehr vielseitig und stellen dank einer hohen Dichte an Attraktionen sowie einer guten Infrastruktur ein gutes Reiseziel dar.

Japanische Städte von Modern bis Traditionell

Die Städte in Japan unterscheiden sich stark voneinander, haben jeweils einen eigenen Stil und verschiedene Sehenswürdigkeiten.

Modernes Großstadtleben

Für alle Interessenten von Shopping, Nightlife und Co. gehört ein Besuch einer der großen Metropolen Japans definitiv dazu.

Ein Besuch von Tōkyō sollte dabei nicht fehlen. Diese Stadt und das angrenzende Metropol-Gebiet sind so riesig, dass sich wohl für jeden spannende Aktivitäten finden. Egal, ob Museen, Freizeitpark oder Vergnügungsviertel, Luxus-Shopping oder Second Hand Erkundungen, in Tōkyō findest du sicher etwas ganz nach deinem Geschmack. Falls dir das noch nicht reicht, ist die zweitgrößte Stadt Japans – Yokohama – nur eine kurze Zugfahrt entfernt. Im Gegensatz zu Tōkyō ist das Stadtbild Yokohamas westlicher und moderner, besonders im beliebten Hafenbereich.

Foto der Skyline Yokohamas.

Die Skyline Yokohamas vom Steg im Hafen aus betrachtet ist recht imposant.

Gerade für Fans von kulinarischen Highlights lohnt sich jedoch auch eine Reise in den Westen Japans. Neben unzähligen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ist die Großstadt Ōsaka so besonders als ‘Die Küche Japans’ bekannt. Gerade deftiges Essen und Streetfood sind hier zu finden. Falls du eher an gehobener Küche und besonderen Zutaten interessiert bist, solltest du einen Tagesausflug nach Kobe einplanen. Schließlich ist diese Stadt weltberühmt für das gleichnamige Rindfleisch.

Zentral zwischen Tōkyō und Ōsaka befindet sich eine weitere Großstadt – Nagoya. Ich persönlich war dort noch nicht so häufig unterwegs, viel zu sehen gibt es aber definitiv. Neben Shopping Distrikten haben mir besonders die Burg und der nahe gelegene Vergnügungspark Nagashima Spa Land sehr gut gefallen.

Foto des Dōtonbori Kanal bei Nacht.

Ōsaka ist für gutes Essen bekannt, bietet aber auch viele weitere Sehenswürdigkeiten.

Kulturelle und geschichtsträchtige Städte

Es klingt wahrscheinlich etwas klischeehaft, aber wenn man eine Stadt mit möglichst vielen kulturellen Attraktionen sucht, führt kein Weg an Kyōto als Reiseziel vorbei. Mit mehreren hundert Jahren als Hauptstadt, historisch erhaltenen Sehenswürdigkeiten und 17 UNESCO Weltkulturerbestätten sind Kyōto und Umland DAS kulturelle Zentrum Japans. Aufgrund der Fülle an Sightseeing-Spots ist die Stadt leider recht überlaufen, wodurch es sich meiner Meinung nach besonders lohnt die kleineren Tempel zu Besuchen.

Torii am Fushimi Inari Schrein am Berghein.

Kyōto ist eines der beliebtesten Reiseziele Japans. Dementsprechend sind die Sehenswürdigkeiten gut besucht und für Fotos ohne andere Touristen ist Geduld erforderlich.

Falls dich die Touristen in Kyōto abschrecken und du dich auch mit kleineren Städten anfreunden kannst, bietet Kamakura in der Nähe von Tōkyō ebenfalls viele Tempel und eine der berühmtesten Buddha Statuen. Alternativ verfügt die Stadt Kanazawa über einen traditionellen Altstadtbereich, der bei meinem Besuch im April nicht zu stark besucht war.

In Hinsicht auf die moderne Geschichte und den zweiten Weltkrieg muss natürlich auch Hiroshima genannt werden. Während der Friedenspark mit dem Atombomben-Dome einen noch eher milden Eindruck hinterlassen, ist das Friedensmuseum definitiv keine leichte Kost. Ich persönlich würde es zwar jedem empfehlen, aber mich haben gerade die ganzen Einzelschiksale sehr mitgenommen. Ebenfalls vom Abwurf der Atombomben betroffen und mit verschiedenen Gedenkstätten ausgestattet ist Nagasaki, welches ich jedoch noch nicht besuchen konnte.

Reiseziel in Hiroshima Atombomben Dome

Der Atombomben-Dome in Hiroshima ist ein wichtiges Denkmal und erinnert an die Folgen des Atombombenabwurfes.

Berge, Strand und mehr – die Natur Japans

Aufgrund der länglichen Form ist das Klima in Japans Süden und Norden stark unterschiedlich. Zudem Befinden sich im ganzen Land viele Berge, die Küste ist jedoch auch nie weit entfernt.

Berge und Wandern

Japanische Berge kann man nicht diskutieren ohne den Fuji zu nennen. Der größte Berg Japans ist dabei aufgrund seiner perfekten Kegelform seit jeher sehr beliebt. Ich muss sagen, dass er zwar auf Fotos schon sehr schick aussieht, in Echt aber nochmal deutlich beeindruckender ist. Die schiere Größe des Berges lässt sich einfach schlecht durch Fotos zum Ausdruck bringen. Einer meiner liebsten Ansichtspunkte des Fuji ist am Kawaguchiko vom Berg Tenjo aus. Falls du tatsächlich den Fuji nicht nur ansehen, sondern auch besteigen möchtest, musst du dafür in den Sommermonaten nach Japan reisen.

Die Aussicht auf den Fuji vom Berg Tenjo aus.

Die Aussicht auf den Fuji vom Berg Tenjo aus. Besteigen kann man den berühmten Berg ausschließlich im Sommer.

Natürlich gibt es auch abseits des Fuji einige schöne Wandergebiete. Im Frühjahr empfiehlt sich besonders Yoshinoyama in der Nara Präfektur, welches ganze Berghänge voller Kirschbäume aufzuweisen hat. Im Sommer kann man in Kamakura Wandern, Tempel und Strand in einem einzelnen Tagesausflug von Tōkyō kombinieren. Ebenfalls einfach von Tōkyō aus erreichbar ist der Takao-san mit verschiedenen Wanderrouten oder die Stadt Nikkō mit Bergen, Natur und dem berühmten Tōshō-gū Tempel.

Zu guter Letzt muss ich zugeben, dass ich eines der beliebtesten Berggebiete Japans noch nie wirklich besucht habe. Die sogenannten japanischen Alpen liegen nördlich von Tōkyō und bieten sehr viele wunderschöne Wanderrouten und Reiseziele. Leider ist meiner Meinung nach die Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr in der Region nicht ganz so gut, wodurch es sich eventuell lohnt einen Mietwagen oder ein Wohnmobil in Betracht zu ziehen.

Aussicht auf die kleine Siedlung in Yoshinoyama vom Hanayagura Aussichtspunkt.

Yoshinoyama ist besonders für die Berghänge voller Kirschblüten bekannt.

Badespaß im Meer und in Seen

Als Insel finden sich überall in Japan schöne Strände am Ozean. Mein bisher schönster Aufenthalt am Meer war dabei in Shimoda. Die Sandstrände dort sind wunderschön, die Stadt sehr ruhig und der Anblick der Klippen am Meer wirklich beeindruckend. Leider ist Shimoda durchaus etwas abgelegen und die Fahrtstrecke nicht komplett im Rail Pass enthalten. Falls du dich nur kurz von Tōkyō aus im Meer abkühlen möchtest, wäre Kamakura eine Option. Die größte Auswahl an Stränden und fast ganzjährig gutes Klima bieten die Inselgruppen in Okinawa. Erreichen kann man dieses Reiseziel am einfachsten per Inlandsflug. Auf Okinawa war ich bisher noch nie selbst, was ich aber definitiv in naher Zukunft ändern werde. Falls du kein Fan von Sandstrand und Meerwasser bist, findest du an Japans größtem See, dem Biwako, einige schöne Kiesstrände. Tipp: Die Badesaison in Japan geht vielerorts von Anfang Juli bis Ende August.

Die Bucht des Nabetahama Strandes

Rund um die Stadt Shimoda liegen viele Strände, wodurch sich die Region perfekt für einen Strandurlaub eignet.

Gärten und Parks

Falls du dich im Grünen erholen möchtest, ohne die Bequemlichkeit der Stadt zu verlassen, sind Parks genau das richtige. In ganz Japan gibt es dabei drei sehr berühmte Landschaftsgärten in Kanazawa, Okayama und Mito. Der Garten in Kanazawa hat mir persönlich super gefallen und kann mit einem Besuch der Altstadt verknüpft werden. In Okayama hat man von dem Garten einen prächtigen Blick auf die schwarze Burg. Der Besuch von Mitos Landschaftsgarten steht leider noch auf meiner ToDo-Liste. Falls du in Tōkyō auf der Suche nach einer grünen Oase bist, empfehle ich die Landschaftsgärten Koraku-en und Rikigu-en oder den großen Shinjuku Park.

Weniger berühmt für den Park an sich und mehr für deren Bewohner ist der Nara Park. Hier leben tausende wilde Hirsche, die du mit Keksen füttern kannst. Mit etwas Geduld verbeugen sich die knuffigen Vierbeiner als Dank sogar vor dir. Zusätzlich befindet sich im Park der Tempel Tōdaiji und direkt am Park der Berg Wakakusa.

Der Kasumiga-ike Teich im Kenroku-en.

Der Kenroku-en ist einer von Japans drei berühmten Landschaftsgärten und bietet reichlich Abwechslung.

Otaku-Shopping & Events

Für alle Fans der japanischen Popkultur geht kein Weg an Japans Großstädten vorbei. Hier finden sich in speziellen Vierteln enorme Ansammlung von Merchandise-Geschäften und Themen-Cafes. Allen voran ist dabei weiterhin Akihabara in Tōkyō zu nennen. Nirgends sonst findet man so viele Geschäfte zum Thema Anime. Während Akihabara besonders Figuren-Sammler und Fans aktueller Serien anspricht, findest du in Nakano Broadway einen bunten Mix aus Otaku-Gütern und in Ikebukuro eine Auswahl mit Ausrichtung auf weibliche Fans. Natürlich gibt es auch abseits von Tōkyō vieles zu entdecken und kaufen, beispielsweise in  Denden Town in Ōsaka. Ich persönlich komme in beiden Städten niemals um einen Besuch der Anime-Viertel herum.

Neben reinem Shopping-Vergnügen empfehle ich die Schauplätze deiner Lieblingsserien zu recherchieren. So ist es stets ein ganz besonderes Erlebnis in Echt an den gleichen Orten zu sein wie deine Lieblingscharaktere und die Darstellungen der Schauplätze mit der echten Welt zu vergleichen. Falls du wissen möchtest, was du als Fan der Popkultur noch so erleben kannst, schau’ doch in unserem Artikel zu Aktivitäten für Otaku auf Japanreise vorbei.

Foto der Otaku-Shopping Meile Akihabara

Der Bereich Rund um den Akihabara Bahnhof ist besonders bekannt fürs Otaku-Shopping.

Mögliche Reiserouten quer durch Japan

Falls du gerade deine erste Japanreise planst, könntest du der sogenannten ‘Goldenen Route’ folgen. Diese verbindet die Städte Hiroshima, Kyōto und Tōkyō, wodurch du bereits viele der schönsten und bekanntesten Schauplätze Japans besuchst. Durch Zwischenstopps und kleinere Umwege kannst du zudem die berühmte Schreininsel Miyajima oder die weiße Burg Himejis mit abdecken. Ich selbst habe diese Route im Jahr 2016 bereist und einen kurzen Überblick zu meinen Zwischenstopps erstellt.

Eine andere Route hat Moritz für dich zusammengefasst. Zur Kirschblüte hat er so versucht, die beliebtesten Spots in Tōkyō, Kyōto und Ōsaka zu besuchen. Zudem hat er einen Abstecher zu den berühmten Kirschhängen Yoshinoyamas so wie an den Fuji unternommen. Leider war das Wetter dabei nicht immer so wohlgesonnen und einige Male blieben die Kirschbäume kahl, eine Empfehlung für die Reiseziele würde er trotzdem aussprechen. Um dir die Enttäuschung fehlender Kirschblüten zu ersparen, haben wir die Blütezeiten und -entwicklungen unserer Reise jeweils für verschiedene Orte in Ostjapan und Westjapan festgehalten.

reiseziel burg himeji

Die Burg Himeji gehört zu den wenigen original-erhaltenen Burgen Japans.

Persönliche Meinung

Falls du bereits andere meiner Artikel hier gelesen hast, ist es wohl keine Überraschung, aber ich LIEBE Tōkyō. Für mich gibt es in der Metropole unglaublich vieles zu entdecken. Wenn ich das mit einigen Tagesausflügen kombiniere, reicht mir das fast schon zu meinem Glück. Im Bereich der eher natürlichen Reiseziele hat mich Shimoda dennoch komplett überzeugt. Die Natur und Strände sind einfach unglaublich schön. Zu guter Letzt muss man zumindest einmal in seinem Leben Nara besucht und Hirschnasen gestupst haben – alles andere ist meines Wissens nach komplett illegal. ;-P

Foto eines entspannten Hirsches unter einem Kirschbaum.

Die Hirsche im Nara Park sind einfach ein absolutes Highlight für mich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.