Der Ōmi Schrein

Verschiedene Schreingebäude und Wege.

Blick von der Gebetsstätte auf die Schreinanlage des Omi Schreins.

Der im 1940 errichtete Shinto Schrein Ōmi liegt in der Stadt Ōtsu am Biwa See und ist von Wald umgeben. Der Schrein ist dem ehemaligen japanischen Kaiser Tenji gewidmet und heute besonders durch den Manga Chihayafuru für seine Karuta-Turniere bekannt.

Kaiser Tenji regierte Japan von 661 bis 672 und verlegte unter Anderem die kaiserliche Residenz nach Ōtsu. Die japanische Regierung beschloss im Jahr 1908 zu seinen Ehren den Bau des Schreins, welcher im Jahr 1940 eröffnet wurde. Der Schrein liegt etwa zwei Kilometer vom Ufer des Biwa Sees entfernt. Durch die Lage im äußeren Bereich eines Waldes ist auf dem gesamten Gelände recht ruhig und es entsteht  eine natürliche Atmosphäre. Auf dem Gelände des Schreins befindet sich zusätzlich ein Uhrenmuseum.

Karutatuniere im Ōmi Schrein

Neben dem Eingang sieht man den Aufsteller von Chihaya.

Vor dem Nebengebäude, indem regelmäßig Karutaturniere abgehalten werden, befindet sich ein lebensgroßer Aufsteller von Chihaya.

Der Ōmi Schrein ist Austragungsort der jährlichen Karuta Oberschulmeisterschaften im Juli sowie der Spiele um den Meistertitel im Januar. Karuta ist ein traditionelles japanisches Kartenspiel, bei dem Spieler möglichst schnell die Karte auswählen müssen, die den zweiten Vers eines gerade vorgelesenen Gedichtes abbildet. Insgesamt werden für das Spiel 100 festgelegte Gedichte verwendet, die die Spieler somit kennen müssen. Zusammen mit vielen  weiteren technischen sowie artistischen Details, ist Karuta ein ziemlich anspruchsvolles Spiel.

Für den Karuta-Manga Chihayafuru stellt der Ōmi Schrein einen zentralen Handlungsort dar. Im Manga ist dieser dabei sehr naturgetreu wiedergegeben, sodass Leser des Mangas sicherlich einige Details wiedererkennen werden. Während die Spiele im Nebenhaus des Schreines ausgetragen werden, beten die Spieler in Chihayafuru zuvor gewöhnlich am Schrein. Auf den Stufen des Schreines finden im Manga wichtige Begegnungen, wie das erste Aufeinandertreffen der Hauptcharakterin und der Titelverteidigerin statt. Anlässlich des Erfolgs des Manga, finden sich an verschiedenen Stellen auf dem Gelände Aufsteller verschiedener Chihayafuru Charaktere. Zusätzlich werden spezielle Merchandise Gegenstände wie Amulette oder Clearfiles mit Motiven des Manga verkauft.

Ausländerfreundlichkeit

Grundsätzlich ist das Schreingelände frei begehbar, sodass man die verschiedenen Bereich des Schreins in Ruhe betrachten und erforschen kann, ohne das sprachliche Interaktionen notwendig sind. Informationstafeln sind ausschließlich auf Japanisch, das Verkaufspersonal spricht nur sehr wenig Englisch, da es wohl eher wenig internationale Besucher gibt.

Foto von Omijingu im Vergleich zu Chihayafuru Manga

Links der Omijingu im Foto, rechts im wie im Manga Chihayafuru präsentiert. (Chihayafuru © KODANSHA Comics, Yuki Suetsugu)

Persönliche Erfahrung

Ich habe den Schrein im Jahr 2017 als Zwischenstopp auf der Fahrt von Ōsaka nach Tōykō besucht. Nach meiner Ankunft an der Ōtsukyo Haltestelle musste ich feststellen, dass es dort nur eine sehr begrenzte Anzahl an Schließfächern gibt, weswegen ich meinen Koffer leider nicht zwischenlagern konnte. Falls ihr also mit viel Gepäck reist, solltet ihr dies eventuell vorher an einer größeren Zugstation deponieren.  

Als Fan von Chihayafuru hat sich der Besuch des Ōmi Schreins definitiv gelohnt. Der Schrein wird im Manga sehr naturgetreu und detailliert dargestellt, was mich positiv überrascht und in einen nostalgischen Zustand versetzt hat. Die lebensgroßen Aufsteller der Charaktere sind eine nette Möglichkeit für gemeinsame Fotos. Gerade da ich ansonsten eher wenig Merchandise zu Chihayafuru gefunden habe, habe ich mich über die verfügbaren Amulette und Clearfiles gefreut. Nach dem Besuch des Schreins bin ich noch zum Ufer des Biwa Sees weiter gelaufen und habe dort einen Spaziergang gemacht, was einen netten Ausklang für diesen kurzen Zwischenstopp darstellte.

 

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