Krankheitsfall

Beipackzettel für japanische Magenmedizin

Beipackzettel für japanische Magenmedizin

Bei Krankheitsfragen im Ausland stellen sich den meisten wahrscheinlich schnell einige Fragen wie beispielsweise nach der Verfügbarkeit von Medikamenten und den Kosten von Behandlungen. Grundsätzlich ist Japan im Bereich der medizinischen Versorgung modern und bezahlbar. In Drogerien und Apotheken stehen Medikamente zum freien Verkauf und die Dichte an Krankenhäusern und Praxen ist vergleichbar mit Deutschland. Allerdings gibt es trotzdem einige Unterschiede und besonders die Sprachbarriere stellt eine zusätzliche Problematik dar.

Leichte Erkrankungen

Falls ihr in Japan von einer leichten Erkrankung erwischt werdet, ist es am leichtesten passende Medikamente in der Drogerie zu erwerben. Wenn ihr wisst, welche Medikamente ihr in Deutschland für eure Erkrankung nehmen würdet, solltet ihr den Namen des Wirkstoffes und die japanische Bezeichnung für diesen recherchieren und in der Apotheke danach fragen. Alternativ könnt ihr den japanischen Namen des Wirkstoffes aufgeschrieben oder auf eurem Smartphone vorzeigen, um Problemen bei inkorrekter Aussprache vorzubeugen. Wenn ihr Glück habt, sind passende Medikamente frei verkäuflich. Falls ihr von dem Personal keine für euch verständlichen Informationen zur Einnahme erhaltet, könnt ihr in Ruhe in eurer Unterkunft die Beipackzettel per App übersetzen oder euch an euer Hotelpersonal wenden. Häufig finden sich in den Beipackzetteln bebilderte Beschreibungen zur Einnahme. Die meisten Medikamente und Packungen sehen anders und speziell bunter aus als in Deutschland, aber lasst euch davon nicht abschrecken.

Schwere Erkrankungen

Bei schwereren Erkrankungen bleibt häufig nur der Weg zum Arzt. Anders als in Deutschland haben viele Ärzte keine eigenen Praxen, sondern arbeiten in Kliniken. Da die Dichte an deutschsprachigen Ärzten sehr gering ist, empfiehlt sich die Suche nach englischsprachigen Ärzten. Die Japan National Tourism Organization stellt eine Webseite zur Arztsuche(engl.) für Japan zur Verfügung, nach Ärzten in Tōkyō könnt ihr auch mit dem Himawari Service(engl.) suchen, der dafür eine maschinell übersetzte Version ihrer Webseite anbietet.

Im Falle eines akuten Notfalles könnt ihr unter der Telefonnummer 119 einen Krankenwagen rufen. Ich habe glücklicherweise keine Erfahrungen damit und bin nicht sicher, wie gut man in dieser Hotline mit Englisch kommunizieren kann. Alternativ gibt es zumindest in Tōkyō sehr viele Kōban (kleine Polizeistationen), je nach Stärke eurer Verletzung/ eures Notfalles können die dortigen Polizeibeamten euch helfen und gegebenenfalls für euch einen Krankenwagen bestellen.

Persönliche Erfahrungen

Meiner Erfahrung nach sind die in Japan frei verkäuflichen Medikamente meist schwächer und teurer als in Deutschland. Beispielsweise konnten mir 2016 die Schmerzmittel Ibuprofen nur in einer Zehnerpackung mit 200mg Tabletten für umgerechnet etwa 28€ verkauft werden. Zusätzlich war ich aufgrund der knalligen Farbe und Größe zunächst etwas verwirrt. Am besten versucht ihr aus Deutschland Medikamente für häufige Probleme wie Schmerzen, Durchfall oder Erkältungen mitzunehmen. Aufgrund von Beschränkungen durch den Zoll dürft ihr aktuell jedoch nicht mehr als Medikamente für zwei Monate mit euch führen. Informiert euch vor der Reise auf der Webseite der Botschaft über eventuelle Restriktionen.

Kurz nach der Landung im Jahr 2015 bin ich recht schwer erkrankt und hatte keine andere Wahl als zum Arzt zu gehen. Glücklicherweise konnte mir eine Freundin helfen einen Arzt in meiner Nähe zu finden. Als ich in der Klinik angekommen bin, musste zunächst ein japanisches Formular ausgefüllt werden, wobei ich stark von dem Personal unterstützt wurde. Im Anschluss konnte ich in das Behandlungszimmer gehen. Leider konnten der Arzt und ich uns kaum verständigen, weswegen ich den Arzt schließlich darum gebeten habe, meine Freundin anzurufen, die dann am Telefon für mich übersetzt hat. Schon eine eher peinliche Situation. Ich war damals Mitglied der Nationalen Krankenkasse, wodurch ich nur ungefähr 30% der Kosten zahlen musste, wodurch meine Rechnung ungefähr 50 € für das Gespräch beim Arzt und zwei Arten von Medikamenten betrug.

 

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