Japanisch für die Reise: Nützliche Phrasen und Schriftzeichen
Für viele Reisende ist einer der interessanten Punkte an Japan die im Vergleich zu Europa völlig andere Kultur. Diese bringt zwar zahlreiche unvergleichliche Sightseeing-Ziele und Erlebnisse mit sich, jedoch auch eine komplett andere Sprache. Dies fällt bereits beim japanischem Schriftsystem mit Kanji und Kana auf, setzt sich jedoch selbst bei Grammatik und Wortschatz fort. Obwohl das Erlernen der Sprache somit kein Kinderspiel ist, können die Kenntnisse einiger Phrasen und Schriftzeichen deine Reise bereits deutlich einfacher und angenehmer gestalten.
Wieviel Japanisch wird benötigt?
Grundsätzlich kannst du dich besonders in Großstädten und an beliebten Touristenzielen recht gut mit Englisch verständlich machen. Transportmittel sowie Bahnhöfe und Flughäfen sind gewöhnlich in Englisch ausgeschildert. Zusätzlich besitzen viele Restaurants entweder Englische oder bebilderte Speisekarten. Sobald du in ländliche Gegenden kommst, wird die Kommunikation zusehends japanischer, wobei in vielen Fällen Übersetzer-Apps gute Hilfe leisten können. Trotz allem kannst du dein Erlebnis deutlich aufwerten – und gleichzeitig höflicher wirken – in dem du einige der wichtigsten Floskeln verstehst und angemessen darauf reagieren kannst.
Hilfreiche Sätze und Floskeln
Einige Sätze und Floskeln wirst du in Japan immer wieder und wieder hören. Andere helfen dir Standardsituationen einfacher zu verstehen oder dich etwas höflicher zu verhalten. Wir persönlich empfinden die Folgenden als besonders nützlich:
sumimasen – Entschuldigung
Kann benutzt werden wie das Englische ‘excuse me’. Egal, ob du im Zug raus musst, jemanden ansprechen möchtest, etwas ungeschicktes gemacht hast oder einfach den Kellner rufen willst.
arigatou gozaimasu oder arigatou – Danke
Je nachdem, wieviel dir geholfen wurde solltest du eher die längere Version nutzen. Gerne kannst du die Aussage auch mit einer ganz leichten Verbeugung kombinieren.
daijoubu – Alles ok.
Als Frage möglich, um nach Erlaubnis zu fragen oder sich nach dem Befinden des Gegenüber zu erkundigen. Als Aussage möglich, um zu erklären, dass alles in Ordnung ist. Zum Beispiel, wenn sich jemand für eine Unachtsamkeit bei dir entschuldigt.
shashin – Foto
shashin o totte mo ii desu ka? – Dürfte ich ein Foto machen?
Wenn das zu kompliziert ist, sollte es auch reichen, wenn du die Kamera/Smartphone hälst und sagst ‚shashin ok?‘
eki wa doko desu ka? – Wo ist der Bahnhof?
Zwar empfehle ich eher GoogleMaps wenn du dich verlaufen hast, aber im Notfall würde ich immer nach dem Bahnhof fragen – auch wenn du woanders hin möchtet. An vielen Stationen gibt es Karten und free WIFI, wodurch du dich selbst neu orientieren kannst. Würdest du direkt nach dem Weg zu deinen Ziel fragen, müsstest du sonst schließlich die vollständige Antwort auf Japanisch verstehen.
In Läden und Restaurants
irasshaimase oder irasshai – Willkommen.
Wirst du quasi immer hören, wenn du einen Laden betrittst. Die Aussage kannst du einfach ignorieren und sollte nicht erwidert werden.
nanmeisama desu ka? – Für wie viele Personen?
Teilweise wirst du im Restaurant nach der Personenanzahl gefragt, damit dir ein passender Tisch zugewiesen werden kann. Am besten du zeigst die Anzahl als Antwort einfach mit deinen Fingern an.
okaikei onegeishimasu – Die Rechnung bitte.
In vielen Restaurants wird zwar am Automaten oder der Kasse bezahlt, aber gerade in japanischen Kneipen (Izakaya) ist es üblich, um die Rechnung zu bitten.
gochisousama deshita oder gochisousama – Danke für die gute Bewirtung.
Je nach Restaurant ist es höflich dies nach der Mahlzeit zu sagen, um sich für das Essen zu bedanken. Eine Möglichkeit bietet sich beispielsweise beim Bezahlen oder beim Verlassen des Restaurants. Wenn du unsicher bist, ob es angemessen wäre, kannst du darauf achten, was die Einheimischen machen.
Notfälle und Unerwartetes
gochui – Achtung.
Sehr häufiger Ausdruck, wenn du auf ‘Gefahren’ wie schließende Zugtüren oder unebene Gehwege hingewiesen wirst.
jishin – Erdbeben.
Teilweise haben Smartphones und Lautsprecher an öffentlichen Plätzen eine Warnansage während Erdbeben, die etwa sagt ‘jishin desu. gochui kudasai.’ (Es gibt ein Erdbeben, bitte passen Sie auf.’ In dem Fall solltest du dich an den Einheimischen orientieren und die Verhaltensweisen bei Erdbeben beachten.
kyuukyuusha – Krankenwagen.
taskette – Hilfe!
Schriftzeichen – Kanji und Kana für deine Reise
Um dich in Japan schnell zurechtzufinden und weniger auf Übersetzer-Apps zurückgreifen zu müssen, hilft es sich einige der häufigen Schriftzeichen einzuprägen.
女 / 男 – Frau / Mann
Toiletten, Onsen und Ähnliches benutzen meistens zusätzlich die klare rot / blau Markierung
トイレ toire / お手洗い otearai – Toilette
喫煙 kitsuen / 禁煙 kinen – Rauchen erlaubt / Rauchen verboten
Nach und nach wird das Rauchen in Restaurants verboten, aber bis dahin könnten dir diese Kanji noch begegnen.
税別 zeibetsu / 税込 zeikomi – exkl. / inkl. Mehrwertsteuer
Am 01.10.2019 wurde die Mehrwertsteuer von 8 auf 10 Prozent erhöht, weswegen manche Läden ihre Preise ohne Steuern kennzeichnen könnten.
Für Zugfahrten
In älteren Zügen und ländlichen Bereich fehlen eventuell englische Beschreibungen für folgende Kanji:
駅 eki – Bahnhof
自由席 jiyuuseki – Sitzplätze ohne Reservierung
指定席 shiteiseki – Sitzplätze mit Reservierung
優先席 yuusen seki – Priority Seat (für Kranke, Schwangere, … freigeben)
Zahlen
Grundsätzlich ist es hilfreich die Kanji der Zahlen zu lernen. Meist werden zwar arabische Zahlen genutzt, manchmal jedoch nur Kanji oder eine Kombination aus Kanji und arabischen Zahlen. Die geläufigen Zahlen-Kanji sind dabei folgende:
一 | 1 |
二 | 2 |
三 | 3 |
四 | 4 |
五 | 5 |
六 | 6 |
七 | 7 |
八 | 8 |
九 | 9 |
十 | 10 |
百 | 100 |
千 | 1.000 |
万 | 10.000 |
Zahlen werden dann ganz einfach durch Kombination der Kanji gebildet:
三十一 – 31
七千 – 7000
10万 – 100.000
Katakana
Wenn du viel Motivation hast, hilft es die Schriftzeichen für Katakana zu lernen. Mit diesen verstehst du viele aus dem Englischen übernommenen Begriffe. Insbesondere Werbeanzeigen und Verpackungen lassen sich so häufig entziffern. Allerdings musst du dafür etwa 50 Zeichen lernen. Einen Eindruck von Katakana kannst du auf Wikipedia finden, zum Lernen selbst finden sich viele gratis Apps und Lernspiele.
Beispiel Begriffe, die man mit Katakana lesen kann:
コンビニ konbini – Convenience Store
エアコン eakon – Klimaanlage
カメラ kamera – Kamera
ビール biiru – Bier
ジュース juusu – Saft, Softdrink
ラーメン ramen – Ramen
コーヒー koohi – Kaffe
Hilfreiche Worte je nach Jahreszeit
Japan ist sehr saisonal, daher lohnt es sich je nach deiner Reisezeit einige zusätzliche Begriffe zu lernen.
Frühjahr:
sakura – Kirschblüte
hana – Blume, Blüte
hanami – Blütenschau
Besonders zur Kirschblüte bezeichnet man damit das Ansehen der Kirschblüten. Gerne wird dazu unter den Bäumen gepicknickt.
Sommer:
hanabi – Feuerwerk
nomimono – Getränk
mizu – Wasser
atsui – heiß
Tatsächlich kann man mit diesem einem Wort im Sommer ganze Gespräche füllen.
Herbst:
koyou, momiji – Herbstlaub
Winter:
yuki – Schnee
samui – Kalt
Persönliche Meinung
Wie bereits eingehend erwähnt, kannst du wohl auch ohne ein einziges Wort Japanisch zu kennen durch das Land reisen. Leichter wird es mit einigen Kenntnissen natürlich trotzdem. Gerade nachdem ich Katakana lesen konnte, waren Einkäufe und die Getränkewahl am Automaten viel leichter. Mit Zahlenkenntnissen kann man zudem peinliche Patzer bei Einkäufen umgehen. Basierend auf meiner Erfahrung kann ich zudem sagen, dass reisen bereits mit Grundkenntnissen sehr viel mehr Spaß macht. Schließlich kommt man so zumindest zu einfachen Interaktionen mit den Einheimischen und muss sich etwas seltener über Floskeln wundern.
Hast du noch Fragen zu Floskeln oder haben wir etwas vergessen? Schreib’ gerne einen Kommentar!
Falls ich dich jetzt für Japanisch begeistern konnte, haben wir noch Infos zum bekanntesten Japanischtest – dem JLPT.